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Nach Schabbat-Entweihung: El Al leidet unter inoffiziellem Boykott

JERUSALEM (inn) – Die israelische Fluggesellschaft El Al spürt allmählich die Folgen eines inoffiziellen ultra-orthodoxen Boykotts – sie schätze die täglichen Verluste auf rund 180.000 Euro, hieß es aus einer internen Quelle.

Bisher haben die ultra-orthodoxen Rabbiner keinen offiziellen Boykott ausgesprochen. Doch viele Mitglieder ihrer Gemeinschaft weichen auf andere Fluggesellschaften aus. Wenn ein ultra-orthodoxer Jude einen Rabbiner danach fragt, wird er den Rat bekommen, El Al zu meiden. Der Grund: Vor zwei Wochen waren El Al-Flugzeuge entgegen den sonstigen Gepflogenheiten nach Schabbat-Beginn in der Luft gewesen. Anlass hierfür waren Verzögerungen bei der Abflugzeit, die aus einem landesweiten Streik resultierten.

Am Mittwoch traf sich der Vorstandsvorsitzende von El Al, Haim Romano, mit dem rabbinischen Komitee zum Schabbat-Schutz. Das Gespräch führte zu keiner Lösung. Allerdings teilten beide Seiten mit, es habe in einer „sehr positiven Atmosphäre“ stattgefunden. Das Komitee vertritt alle ultra-orthodoxen Gruppierungen. Es will El Al dazu bringen, einen Rabbiner zu ernennen, der über Ausnahmen bezüglich Schabbat-Flügen entscheiden soll. Romano sagte bei dem Treffen, die Gesellschaft halte die Ultra-Orthodoxen für wichtige Kunden. Er werde alles tun, damit sie weiter mit dem Unternehmen flögen.

Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ sucht El Al unterdessen nach Wegen, um die Verluste möglichst gering zu halten. So gibt es Sonderangebote für Kurzreisen in die Türkei und nach Westeuropa. Andere Fluggesellschaften scheinen hingegen ihre Chance auf dem ultra-orthodoxen Markt zu sehen. Air Canada hat am Mittwoch in einer Zeitung der Glaubensgruppe inseriert. Die Gesellschaft versprach Vorteile für Passagiere und koschere Mahlzeiten.

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