Nach Rabin jetzt Scharon – „Todesfluch“ über Premierminister

JERUSALEM (inn) – Ein bekannter israelischer Lehrer der jüdischen Geheimlehre Kabbala, der vor zehn Jahren einen Todesfluch gegen den ermordeten Premierminister Jitzhak Rabin ausgesprochen hat, will nun auch Premier Ariel Scharon mit diesem Fluch belegen. Gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“ kündigte er an, den Fluch in den nächsten Tagen aussprechen zu wollen.

Josef Dajan hatte im Jahre 1995 den Todesfluch „pulsa denura“ (Aramäisch für „Feuer-Geißel“) gegen Rabin ausgesprochen. Kurze Zeit später erschoss der religiöse Jura-Student Jigal Amir den Premier. Der Fluch basiert angeblich auf dem wichtigsten Buch der Kabbalisten, dem Sohar.

Nun gaben die kabbalistischen Rabbis Dajan grünes Licht, den selben Fluch in den nächsten Tagen über Premierminister Ariel Scharon auszusprechen.

„Wir müssen das tun“, sagte Dajan gegenüber der „Jerusalem Post“, „solange Scharon und sein System nicht stoppen.“ Er habe sich mit mehreren Rabbinern abgesprochen. Am Dienstag hatte er Jehoschua Ben-Schuschan getroffen, einen bekannten Jerusalemer Kabbalisten. Er war Anführer der Gruppe, die in den frühen 80er Jahren einen Anschlag auf den Felsendom auf dem Tempelberg geplant hatte. Dajan hatte bereits im September angekündigt, dass er für den Fluch bereit sei, er wollte sich jedoch zuvor mit kabbalistischen Rabbiner absprechen.

Oberstaatsanwalt Menahem Masus hat es bisher abgelehnt, eine Untersuchung gegen Dajan einzuleiten. Ein Vertreter des Justizministeriums sagte: „Wenn er lediglich einen Wunsch in seiner Seele trägt, dann können wir nicht gegen ihn vorgehen. Wenn der Fluch ausgesprochen wird, müssen wir die Umstände überprüfen, um zu sehen, wie in der Öffentlichkeit darauf reagiert wird, und ob Menschen diesen Fluch ausführen wollen.“

Staatspräsident Mosche Katzav äußerte bei einem Besuch in einer Hochschule in Ariel seine Sorge über die derzeitige Situation: „Ich fürchte einen weiteren Jigal Amir, der eine Tragödie in Israel veranstalten könnte.“

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