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Nach Pass-Affäre 2004: Erstmals neuseeländischer Außenminister in Israel

JERUSALEM (inn) - Die Beziehungen zwischen Israel und Neuseeland sind auf dem Weg der Besserung: Am Montag traf der neuseeländische Außenminister Murray McCully in Jerusalem ein und kam dort mit Premierminister Benjamin Netanjahu zusammen. Die Beziehungen beider Staaten hatten sich verschlechtert, nachdem im Jahr 2004 zwei Agenten des Geheimdienstes Mossad in Neuseeland verhaftet worden waren.

Am heutigen Dienstag will sich McCully mit Außenminister Avigdor Lieberman treffen. Unter anderem soll eine Vereinbarung unterzeichnet werden, die es jungen Israelis ermöglicht, in Neuseeland an einem sogenannten „Work- and Travelprogram“ teilzunehmen. Dabei erhalten junge Menschen eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für einen längeren Zeitraum und können durch das jeweilige Land reisen.

McCully ist der hochrangigste Vertreter Neuseelands, der Israel seit dem Vorfall vor sechs Jahren besucht. Jigal Palmor, ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, sprach von einer „neuen Seite“, die beide Staaten in ihrer Beziehung aufschlagen.

Der neuseeländische Außenminister war am Freitag zu einer fünftägigen Nahostreise aufgebrochen. Zuerst besuchte er Ägypten, geplant sind außerdem Aufenthalte in den Palästinensischen Autonomiegebieten und der Türkei.

Bei dem Vorfall im Jahr 2004 waren zwei Israelis in Neuseeland verhaftet worden, als sie versuchten, sich neuseeländische Pässe zu beschaffen. Diese sollten offenbar für Spionagezwecke auf „feindlichem Gebiet“ benutzt werden. Die Agenten waren damals ins Neuseeland zu sechs Monaten Gefängnisstrafe und Geldbußen verurteilt worden. Nach drei Monaten Haftstrafe wurden sie nach Israel abgeschoben.

Nach diesem Vorfall hatte Neuseeland die diplomatischen Beziehungen zu Israel ausgesetzt. Im Juni 2005 hatte sich der jüdische Staat in einem Brief an die neuseeländische Regierung für die Vorkommnisse entschuldigt.

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