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Nach Öffnung von Grenzübergang: Hoffnung auf palästinensischen Aufschwung

DSCHENIN (inn) - Israels Regierung hat einen weiteren Schritt zur Erleichterung des Alltagslebens der Palästinenser im Westjordanland unternommen. Am Dienstag öffnete sie den Dschalama-Grenzübergang nördlich der Stadt Dschenin wieder für den Verkehr. Dieser war im Jahr 2000 nach Beginn der sogenannten "Intifada" geschlossen worden - lediglich Fußgänger durften ihn passieren.

An der Einweihungszeremonie nahmen unter anderen der Gesandte des Nahost-Quartetts, Tony Blair, Israels Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas, Silvan Schalom, der Minister für Minderheitenangelegen Avischai Braverman sowie der Bürgermeister von Dschenin, Musa Kadura, teil.

Experten erhoffen sich durch die Öffnung des Übergangs einen Aufschwung für die palästinensische Wirtschaft. „Wirtschaftliche Zusammenarbeit kann für eine dramatische Veränderung im Nahen Osten sorgen. Die Palästinenser sind noch immer besorgt, dass der wirtschaftliche Dialog auf Kosten des politischen Dialoges geführt wird – das ist ein Fehler“, sagte Schalom in einer Ansprache. Er betonte, dass Israel an den Verhandlungen mit den Palästinensern interessiert sei. „Zum Tango braucht es jedoch zwei“, so Schalom. Er forderte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und den Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die Öffnung des Grenzüberganges sei nicht nur ein Zeichen für Vertrauen und Verständnis, sondern auch ein wichtiger Antrieb für Wirtschaftswachstum. „Die Öffnung des Überganges für den Verkehr ermöglicht täglich die Bewegung von Dutzenden Autos und Lastkraftwagen zwischen Israel und der Stadt Dschenin. Die Öffnung wird der palästinensischen Wirtschaft dienen, indem sie israelische Araber als Kunden in palästinensische Städte bringt“, sagte Schalom weiter.

Keine Kontrollen durch Soldaten

Laut dem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ werden an den Wochenenden bis zu 500 Fahrzeuge pro Tag erwartet. Um einen besseren Service für die Reisenden zu gewährleisten wurde der Übergang mit Zivilpersonal und nicht mit Soldaten besetzt. Die Sicherheitskontrollen seien vergleichbar mit denen auf einem Flughafen und dauerten etwa fünf Minuten.

Der Nahostgesandte Blair lobte die Öffnung des Überganges. Dies mag nach einer einfachen Handlung aussehen, es indiziere jedoch etwas sehr viel Größeres und Bedeutungsvolleres. Er gehe ebenfalls davon aus, dass die Öffnung zu einem Aufschwung der palästinensischen Wirtschaft führe, so der frühere britische Premier.

Der Grenzübergang ermöglicht es israelischen Arabern, wesentlich schneller und unkomplizierter nach Dschenin zu reisen. Habe man vorher noch bis zu einer Stunde gebraucht, um von israelischem Gebiet in die Stadt zu fahren, so benötige man nun kaum mehr als zehn Minuten, heißt es in dem Bericht.

Israels Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Erleichterungen für die Palästinenser angeordnet. Unter anderem wurden viele große Straßensperren im Westjordanland entfernt und so die Reisebedingungen enorm verbessert. Für bessere Import- und Exportmöglichkeiten von Waren wurden außerdem die Öffnungszeiten des Allenby-Überganges nach Jordanien von zwölf auf 24 Stunden erweitert.

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