Nach Nazivergleich: Israels Botschafter aus Venezuela abberufen

JERUSALEM / CARACAS (inn) – Das israelische Außenministerium hat seinen Botschafter in Venezuela abgezogen. Der Grund: Der venezolanische Präsident Hugo Chavez verglich Israels Militäroperation im Libanon mit Hitlers Aktionen und beschuldigte den jüdischen Staat eines „neuen Holocausts“.

„Wir haben unseren Botschafter in Caracas für Beratungen abberufen“, sagte Ministeriumssprecher Mark Regev am Montag gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. „Wir waren betroffen über die Gesinnung Venezuelas. Sie haben sich mit den extremsten Elementen in der Region verbündet.“ Israel begrüße nicht, dass Chavez sich mit den Ansichten des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmedinedschads alliiere, der zur Zerstörung Israels aufgerufen hatte.

Am vergangenen Donnerstag hatte der venezolanische Präsident mitgeteilt, dass er den Rückzug seines Botschafters in Israel aus Protest gegen die israelische Militäroffensive im Libanon angeordnet habe.

Chavez hatte in der vergangenen Woche in einem Interview mit dem pan-arabischen Fernsehsender „Al-Dschasira“ Israel für die Angriffe im Libanon und auf die Palästinenser kritisiert. Er bezeichnete Israels Vorgehen zum wiederholten Male als „Genozid“. Chavez sagte nach einer Militärparade im Staat Falcón im Nordwesten seines Landes: „Zu sehen, wie der Staat Israel mit dem Bomben und Töten weitermacht, mit all seiner Kraft und mit der Unterstützung aus den USA, löst wirklich Empörung aus.“

Die Anti-Defamation-League (ADL) verurteilte am Montag die Äußerungen des Venezolaners. „Es ist abscheulich für ihn, zu behaupten, dass Israel, die Heimat der jüdischen Bevölkerung, sich wie Nazis verhalte. Müssen wir Herrn Chavez daran erinnern, dass der Staat Israel, der aus der Asche des Holocaust aufstand, wieder kämpft, um sich selbst gegen den unerbittlichen Feind zu verteidigen, dessen Ziel die Zerstörung des jüdischen Staates ist?“, sagte der National-Direktor der ADL, Abraham H. Foxman.

Am 20. Juli waren mehr als 2.000 Demonstranten durch die venezolanische Hauptstadt Caracas marschiert, um gegen Israels Offensive im Libanon zu protetieren. Chavez hatte Israels Aktionen einen Tag zuvor als „Genozid“ bezeichnet. Kurz nach dem Wahlsieg der radikal-islamischen Hamas bei den Palästinenserwahlen Anfang des Jahres lud Venezuela die neugewählten Hamas-Vertreter „mit Freuden“ zu einem Besuch ein.

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