RAMALLAH (inn) – Drei militante Palästinenser haben sich am Dienstagmorgen nach einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten in der Autonomiestadt Ramallah ergeben. Die Terroristen stehen im Verdacht, vor etwa einer Woche einen israelischen Studenten aus der Nähe von Nablus entführt und umgebracht zu haben.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, kam es an einer Polizeistation in Ramallah zu einem Schußwechsel zwischen Palästinensern und israelischen Truppen. Mehrere von Israel gesuchte Palästinenser verschanzten sich in dem Gebäude. Darunter befanden sich auch die drei Terroristen, die für die Entführung und Ermordung des 18-jährigen Elijahu Ascheri aus der jüdischen Ortschaft Itamar im Westjordanland verantwortlich sein sollen.
Die drei Verdächtigen, Bassam Artijah (34), Hamsa Taktuk (22) und Iham Kamamji (20), ergaben sich nach drei Stunden. Sie sind Mitglieder der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, die der Fatah nahe stehen und stammen alle aus der Gegend von Ramallah. Sie wurden vom israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Beit zur Vernehmung abgeführt.
Die palästinensische Polizei hatte die Terroristen bereits einige Tage nach Ascheris Entführung festgenommen. Sie wurden in einer Polizeistation in Ramallah nahe dem Hauptquartier der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Ramallah festgehalten. Von dort konnten die Palästinenser fliehen. Sie wurden jedoch wieder gefasst.
Zunächst übernahm die Terrorgruppe „Volkswiderstandskomitees“ (PLC) die Verantwortung für die Entführung des Israelis. Ermittlungen des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Beit ergaben jedoch, dass die Entführung von Aktivisten der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden geplant und ausgeführt wurde.
Am vergangenen Donnerstag entdeckten Soldaten die Leiche des israelischen Jugendlichen in der Nähe von Ramallah. Der Student der militärischen Ausbildungsstätte Neveh Zuf, südlich der jüdischen Ortschaft Ariel, verschwand am 25. Juni, als er per Anhalter fuhr, um sich mit Kommilitonen zu einer Wanderung zu treffen. Ascheri kam kurz nach seiner Entführung durch einen Kopfschuss aus nächster Nähe ums Leben, sagte ein Armeesprecher.