Nach Lebenszeichen von entführtem Soldaten: Hamas fordert „Geste des guten Willens“

GAZA (inn) - Die Hamas erwartet von Israel eine "Geste des guten Willens", nachdem sie dem entführten Israeli Gilad Schalit gestattet hat, einen Brief an seine Familie zu senden. Unterdessen wurden am Dienstagabend Details aus dem Schreiben bekannt.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, hat der Fernsehsender „Kanal 1“ Auszüge aus dem Brief veröffentlicht. Er werde gut behandelt, befinde sich aber in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Er fühle sich schwach und leide unter Atemnot, schreibt Schalit. „Ich bitte euch, alles zu tun, um mich nach Hause zu bringen, anderenfalls wird das hier in einer Tragödie enden. Israel muss palästinensische Häftlinge entlassen. Denn auch die haben Familien, die daheim auf sie warten und dann werde ich in der Lage sein, schnell nach Hause zu kommen“, heißt es in dem Brief weiter.

Unterdessen hat die Hamas Israel zu einer „Geste des guten Willens“ aufgefordert. Ahmed Jussuf, ein Berater von Hamas-Führer Ismail Hanije, sagte am Dienstag gegenüber der Zeitung „Ha´aretz“, Israel könne gefangene Frauen oder Minderjährige entlassen, um zu zeigen, dass es ihm mit einem Gefangenenaustausch ernst sei.

Die Hamas habe früher bereits zwei Briefe und eine Tonbandaufzeichnung Schalits weitergeleitet, Israel habe darauf jedoch nicht reagiert, so Jussuf. Sollte Israel auch nach diesem Brief nichts unternehmen, sei es kaum vorstellbar, dass die Hamas zu einer weiteren Geste bereit sei.

Die Terrorgruppe hatte der Familie des Entführten am Montag durch das Carter-Center in Ramallah einen Brief zukommen lassen.

Gilad Schalit befindet sich seit fast zwei Jahren in der Gewalt der radikal-islamischen Hamas. Bewaffnete Palästinenser hatten den Israeli am 25. Juni 2006 in den Gazastreifen verschleppt.

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