„Ich kann nicht die Verantwortung für eine Stadt übernehmen, die seit sieben Jahren unter Beschuss ist“, sagte Mojal gegenüber dem israelischen Rundfunk. „Wenn morgen 20 Kinder durch eine Rakete getötet werden, werde ich gefragt werden: ‚Warum haben Sie den Kindergarten geöffnet?‘ Ich habe jetzt jahrelang über Angelegenheiten nachgedacht, die Menschenleben betreffen, und ich kann nicht weitermachen.“
Er habe diesen Schritt schon viele Jahre erwogen, so Mojal später. „Vor einem Jahr habe ich gedroht zu gehen, und heute habe ich eine Entscheidung getroffen. Sieben Jahre lang hat niemand die Verantwortung für das übernommen, was hier geschieht. Es ist unverantwortlich, den Morgen mit acht Kassams zu beginnen. Ich bin nicht willens, diese Verantwortung zu übernehmen.“ Es sei nicht bedeutsam, „ob Mojal Bürgermeister ist, aber die Frage, ob Sderot Hilfe bekommt, ist bedeutungsvoll“.
Der Islamische Dschihad übernahm die Verantwortung für elf der abgefeuerten Raketen. Die Angriffe seien eine Vergeltung für israelische Militäraktionen, bei denen am Dienstag acht bewaffnete Palästinenser ums Leben gekommen waren.
Am Mittwoch traf sich das Sicherheitskabinett, um über die Lage im und um den Gazastreifen zu beraten. Anschließend beauftragte es das Militär, seine zielgerichteten Einsätze gegen palästinensische Gruppen fortzuführen, die für die Angriffe verantwortlich sind.
Seit Jahresbeginn haben Palästinenser vom Gazastreifen 970 Raketen und 1.200 Granaten auf israelisches Gebiet abgefeuert. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.