Nach Entführung: Israelische Truppen im Libanon

BEIRUT / JERUSALEM (inn) – Nach der Entführung zweier Soldaten sind israelische Truppen am Mittwochmittag in den Libanon einmarschiert. Die radikal-islamische Hisbollah verlangt für eine Freilassung der beiden Israelis, dass arabische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen.

„In Erfüllung des Versprechens, die Häftlinge zu befreien“ habe der „Islamische Widerstand“ zwei israelische Soldaten „an der Grenze zum besetzten Palästina gefangen“, teilte die Terrorgruppe mit. „Die beiden Gefangenen wurden an einen sicheren Ort gebracht.“ Über ihren Zustand machte die Hisbollah keine Angaben. Sie hatte am Morgen Ziele in Israel angegriffen. Darunter war auch ein gepanzerter Armee-Jeep, der an der Grenze patrouillierte. Dabei verschleppte sie die beiden Soldaten. Weitere Israelis wurden verwundet.

Israel reagierte mit Artilleriefeuer und Raketen auf den Angriff. Nach Angaben libanesischer Sicherheitskräfte starben zwei Zivilisten. Ein libanesischer Soldat sei zudem verletzt worden. Später rückten israelische Bodentruppen in den Südlibanon ein. Auch die Marine ist im Einsatz, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet.

Olmert: „Feinde wollen uns testen“

Der israelische Premier Ehud Olmert sagte, die Feinde stellten Israel auf die Probe. Ihre Bemühungen würden jedoch misslingen, und sie würden einen hohen Preis für ihre Taten bezahlen. Für den Abend setzte er eine außerordentliche Kabinettssitzung an. „Dies sind schwere Tage für Israel und seine Bürger“, bemerkte Olmert vor Journalisten. „Es gibt im Norden und im Süden Elemente, die unsere Stabilität bedrohen und versuchen, unsere Entschlossenheit zu testen.“ Seit dem 28. Juni agiert die Armee im Gazastreifen, nachdem in der Region ein Soldat von Palästinensern entführt wurde.

Israels Verteidigungsminister Amir Peretz forderte die libanesische Regierung dazu auf, sich unverzüglich um eine Lösung der Krise zu bemühen. Diese sei „direkt verantwortlich für das Schicksal der israelischen Soldaten“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Sie muss sofort handeln, um sie ausfindig zu machen – und das, ohne ihnen zu schaden. Dann muss sie sie nach Israel zurückbringen.“

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