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Nach Dienstverweigerung der Kampfpiloten: Israel zieht Konsequenzen

JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee hat am Freitag sieben der 27 Kampfpiloten suspendiert, die am Mittwoch ihre Dienstverweigerung eingereicht hatten. Die 27 Piloten hatten erklärt, keine Luftangriffe mehr auf Terroristen zu fliegen, die sich in bewohnten Gegenden in Judäa, Samaria oder dem Gaza-Streifen aufhalten. Diese Angriffe basierten auf „illegalen und unmoralischen Befehlen“, hieß es in einer Erklärung.

Unter den 27 Kampfpiloten sind 18 Reservisten und neun aktive Soldaten. Die Dienstverweigerung ging von den Reservisten aus.

Die Dienstverweigerung der Piloten stieß in weiten Teilen der Armee und Politik auf Kritik und Unverständnis. Generalmajor Dan Halutz, Chefkommandant der israelischen Luftwaffe, erklärte am Freitagnachmittag, das Verhalten der Piloten sei unverantwortlich. „Die israelische Luftwaffe hat die Pflicht, den Staat Israel und seine Bürger von Angriffen zu schützen. Israel befindet sich in einem Krieg gegen radikale palästinensische Terroristen“, so Halutz. Auch Israels Premierminister Ariel Sharon kritisierte das Verhalten der Piloten.

Generalstaatsanwalt Eljakim Rubinstein wies den Vorwurf der Soldaten, die Befehle seien „illegal“, zurück. Alle Aktivitäten der israelischen Armee stimmten mit den Vereinbarungen der Gerichtshöfe überein und seien daher legal.

Wiederholt haben bereits Infanteriesoldaten ihren Dienst an der Waffe verweigert, es ist jedoch das erste Mal, daß israelische Piloten ihren Dienst verweigern. Da die Luftwaffe allgemein als Elitetruppe der israelischen Armee gilt, erregt der Widerstand in Israel große Entrüstung, sowohl in der Bevölkerung, als auch in den Medien.

Mehrere israelische Zeitungen und Kommentatoren äußerten ihr Mißfallen an der Stellungnahme der Piloten. In einem Kommentar der Zeitung „Jediot Ahronot“ wurden die Beweggründe der Soldaten sogar als „faule Ausreden“ und ihre Schlußfolgerungen als „unmöglich“ bezeichnet.

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