Zu den Palästinensern, die in den Gazastreifen kamen, gehören Vertreter des politischen Hamas-Flügels wie der frühere Innenminister Taleb al-Kawasme. Allerdings sind auch Mitglieder des militärischen Armes vertreten, die nach israelischen Angaben in iranischen und syrischen Terrorlagern trainiert haben.
„Dies sind definitiv Leute, die wir lieber nicht im Gazastreifen sehen würden“, zitiert die Tageszeitung „Ha´aretz“ eine israelische Quelle. „Sie haben sich nicht in den Gazastreifen hineingeschlichen, sondern sind durch den Haupteingang gegangen, mit Erlaubnis und Koordination durch die Ägypter.“
In den vier Monaten nach der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen hatte Ägypten die Gruppe davon abgehalten, die Grenze zu überschreiten. Die Palästinenser blieben in El-Arisch im nördlichen Sinai. Doch am Wochenende änderten die Ägypter ihre Meinung und erlaubten die Ausreise.
„Austausch gegen Al-Qaida-Mitglied“
Die genauen Umstände der ägyptischen Sinnesänderung sind unklar. Die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ berichtete am Montag, zwischen Ägypten und der Hamas sei ein Abkommen geschlossen worden. Als Ausgleich habe die Hamas einen „Al-Qaida“-Terroristen, der aus der südägyptischen Stadt Asjut in den Gazastreifen geflohen sei, an die ägyptischen Behörden übergeben.
Aus dem israelischen Verteidigungsapparat hieß es, es sei ein weiteres Kapitel der wachsenden Stärke der Hamas, dass guttrainierte Hamas Extremisten in das Gebiet kommen könnten. Ägypten wurde kritisiert, weil es nicht genügend gegen diese Entwicklung unternehme. Im vergangenen Jahr seien Dutzende Experten für Terror und paramilitärische Aktivitäten in den Gazastreifen gelangt. Sie gäben Lektionen an Hamas-Mitglieder und kleiner Terrorgruppen weiter, die der Iran und die Hisbollah im Zweiten Libanonkrieg vom Sommer 2006 gelernt hätten.
Seit der Machtübernahme durch die Hamas durften etwa 6.000 Palästinensern über Israel in den Gazastreifen zurückkehren, teilte ein israelischer Vertreter mit.