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Nach Aufklärungskampagne: Keine behinderten Babies in Beduinendorf

TUBA ZANGARIA (inn) – Ehen innerhalb der Familie sind in Beduinendörfern normal, entsprechend erschreckend sind die daraus folgenden Behinderungen von Kindern – in dem Beduinendorf Tuba-Zangaria in Galiläa hat sich in den letzten Jahren jodoch einiges geändert: Nach einer Aufklärungskampagne über die Risiken von Ehen innerhalb Großfamilien wurden im Jahr 2001 erstmals keine Kinder mit größeren Behinderungen geboren.

1995, vor Beginn der Kampagne, wiesen in Tuba-Zangaria elf Prozent der neugeborenen Babies aufgrund Inzest zum Teil schwere Behinderungen auf. Das ist eine der höchsten Quoten in arabischen Dörfern in Israel.

Die Kampagne wurde vom israelischen Gesundheitsministerium und dem „Verband der Gemeindezentren“ in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsdienst von Tuba-Zangaria durchgeführt. Zielgruppe waren vor allem Jugendliche, junge Ehepaare und schwangere Frauen. Ziel war es nicht, Hochzeiten innerhalb von Familien generell zu verhindern, sondern vielmehr sollte das Bewußtsein für die Gefahren, die eine Schwangerschaft aus solchen Ehen mit sich ziehen kann, geweckt werden.

Zudem wurden die Dorfbewohner über die Möglichkeit der Abtreibung informiert. Der geistliche Führer des Dorfes (Immam) hatte die Abtreibung genehmigt, wenn eine Behinderung in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft festgestellt wird.

Trotz ähnlicher Kampagnen auch in anderen arabischen Dörfern liegt die Zahl der mit Behinderung geborenen Babies unter den israelischen Arabern bei 3,6 je Tausend Geburten. Bei den Juden kommen etwa 1,5 Kinder von Tausend behindert auf die Welt.

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