HADERA (inn) – Nach dem Anschlag in Hadera hat Israel in der Nacht zum Donnerstag Ziele im Gazastreifen angegriffen. Ein Selbstmordattentäter hatte am Mittwochnachmittag fünf Menschen mit in den Tod gerissen.
Die ersten Angriffe der Luftwaffe galten Zielen im nördlichen und südlichen Gazastreifen. Dabei wurde niemand verletzt. Militäraktionen sind auch in Nordsamaria geplant, vor allem in der Gegend der Autonomiestädte Dschenin und Tulkarm. Von dort aus wurden die jüngsten Anschläge ausgeführt. Zudem beschloss die Regierung nach dem Attentat, die Bewegungsfreiheit der Palästinenser im Westjordanland drastisch einzuschränken. Es soll eine Ausgangssperre geben.
Bei einem Treffen des Generalstabs sagten Offiziere, die Palästinenser müssten begreifen, dass Erleichterungen für die Bevölkerung nicht mit Selbstmordattentaten in Israel vereinbar seien. Deshalb würden zwei Übergänge zwischen dem Gazastreifen und Israel, die zuvor geöffnet worden waren, wieder geschlossen.
Opfer identifiziert
Bis zum Donnerstagmorgen wurden alle fünf Todesopfer identifiziert: Mohammed Ka´adan (48) aus Baka al-Garbijeh, Sabiha Nissim (66) aus Moschav Ahituv sowie Michael Koifman (68), Perahija Machluf (53) und Ja´akov Rahmani (68) aus Hadera. Etwa 55 Personen wurden bei dem Anschlag verwundet. Von ihnen waren 20 am Morgen noch im Krankenhaus, darunter drei Schwerverletzte. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Armee bezweifelt Begründung der Terrorgruppe
Die Verantwortung für das Attentat übernahm die Terrorgruppe Dschihad al-Islami. Es sei eine Vergeltung für den Tod ihres Führers Luai Sa´adi Anfang der Woche, sagte der Sprecher Chader Habib gegenüber der Nachrichtenagentur AP. „Die Bewegung Dschihad al-Islami war der Feuerpause verpflichtet, aber diese Feuerpause sollte beidseitig sein. Wir können keine einseitige Feuerpause dulden.“ Aus Armeekreisen hieß es hingegen, ein Bombenanschlag von diesem Ausmaß könne nicht innerhalb von drei Tagen geplant werden.
Attentäter gerade aus Haft entlassen
Bei dem Attentäter handelt es sich um den 20-jährigen Hassan Abu Seid aus der Ortschaft Kabatijeh, in der Nähe von Dschenin. Wie der israelische Rundfunk meldet, war er vor etwa einem Monat aus einem Gefängnis in Israel entlassen worden.