Eine Regierung erst zur Teilnahme an einer Übung einzuladen und dann in der letzten Minute wieder auszuladen, sei für jede Nation „unangemessen“, so Crowley.
Syriens Verteidigungsminister Ali Habib gab unterdessen am Dienstag bekannt, sein Land und die Türkei hätten bereits vor einer Woche gemeinsame Manöver durchgeführt. Dies sei seit April die zweite gemeinsame Militärübung. Man sei darin übereingekommen, eine weitere, noch umfangreichere, Übung abzuhalten, so Habib.
Beide Staaten arbeiten derzeit daran, ihre Beziehungen zu vertiefen. Am Dienstag waren zehn türkische Kabinettsminister nach Syrien gereist und hatten sich in der Stadt Aleppo mit 15 Regierungsvertretern getroffen. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ ging es bei den Gesprächen um Energieprojekte. Syriens Außenminister Walid Muallem begrüßte dort vor Journalisten die türkische Entscheidung. „Wir ermutigen solche Absagen, solange Israel seine Aggression und Besatzung fortsetzt“, so Muallem.
Am vergangenen Donnerstag hatte die Türkei Israel von der internationalen Luftwaffenübung „Anatolische Adler“ ausgeladen. Daraufhin hatten auch die USA und Italien ihre Teilnahme abgesagt. Die Übung fand am Ende gar nicht mehr statt. Als Grund für den Ausschluss Israels hatte die Türkei die israelische Militäroffensive im Gazastreifen im vergangenen Dezember und Januar angegeben. Sie befürchtet, dass die von Israel zu der Übung entsandten Kampfflugzeuge auch in dem Palästinensergebiet im Einsatz gewesen sein könnten.
Die Türkei galt lange Zeit als Israels stärkster Verbündeter im Nahen Osten. Beide Staaten haben seit Jahren gute militärische und wirtschaftliche Beziehungen. Diese hatten sich jedoch seit Beginn der israelischen Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Hamas merklich verschlechtert.