Suche
Close this search box.

Nach Abkommen mit Israel: Fatah-Terroristen geben Waffen ab

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) - Zahlreiche Mitglieder der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden haben am Sonntag ihre Waffen abgegeben. Im Gegenzug wird Israel nicht mehr wegen Terroraktivitäten nach ihnen fahnden.

Auf einer entsprechenden Liste finden sich 178 Palästinenser, berichtet die Tageszeitung "Ha´aretz". Die meisten von ihnen hatten bis Sonntagabend eine Erklärung unterzeichnet, laut der sie sich von der militanten Gruppe zurückziehen und in Zukunft auf Terror verzichten. Auch der Führer der Tansim-Milizen in Dschenin, Sacharia Sbeidi, ist auf der Amnestie-Liste genannt. Er gilt als einer der ranghöchsten Fatah-Kommandeure im Westjordanland, die von Israel gesucht werden. Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden und die Tansim-Milizen sind bewaffnete Untergruppen der Fatah.

Der Hamas-Sprecher im Gazastreifen, Abu Obeida, kritisierte die rivalisierende Fatah für ihr Abkommen mit Israel. Es solle den Geist des Widerstandes zerstören und zulassen, dass sich Israel auf die militanten Mitglieder der Hamas konzentriere.

Das israelische Angebot an die Fatah ist Teil eines Maßnahmenpakets, das Premier Ehud Olmert am heutigen Montag bei einem Treffen mit Palästinenserchef Mahmud Abbas in Jerusalem vorstellen will. Darin enthalten ist auch eine Freilassung von Häftlingen, die der Fatah angehören.

Von der geplanten Amnestie sind fast drei Viertel der gesuchten Vertreter der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden betroffen. Die Liste hat der Inlandsgeheimdienst Schin Beit erstellt. Dem waren Gespräche zwischen israelischen Vertretern und einer Sicherheitsdelegation der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vorausgegangen.

"Letztlich wollen wir erreichen, dass die Palästinenser die Einsicht erlangen, dass sie durch Dialog und Verhandlungen viel zu gewinnen haben, während Extremisten nur Tod und Zerstörung bieten können", sagte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Mark Regev. Der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat äußerte sich ähnlich: "Wir geben uns Mühe, das Blatt zu wenden."

Die israelische Vereinbarung mit den Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden enthält vier Stufen: Die Palästinenser versprechen zunächst, sich von Terror fernzuhalten und ihre Verbindungen zu der Gruppe abzubrechen. Sie verbringen eine Woche in einer Wartezone der PA, wo sie keine Mobiltelefone benutzen und keinen Kontakt zu den Märtyrer-Brigaden haben dürfen. Für drei Monate beschränken sie ihre Bewegung auf die Gegend, in der sie leben. Danach können sie sich frei im Westjordanland bewegen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen