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Nach 40 Jahren Exil: Fatah-Führer kehrt ins Westjordanland zurück

RAMALLAH (inn) - Nachdem er mehr als 40 Jahre im tunesischen Exil gelebt hat, ist der hochrangige Fatah-Führer Muhammad Ghneim am Mittwoch in das Westjordanland zurückgekehrt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte die israelische Regierung persönlich um eine Einreisegenehmigung für den 71-jährigen Fatah-Gründer gebeten.

Ghneim, auch Abu Maher genannt, reiste über den Allenby-Grenzübergang von Jordanien in das Palästinensergebiet ein. In Ramallah wurde er von zahlreichen Regierungsvertretern willkommen geheißen. Präsident Abbas bezeichnete die Rückkehr Ghneims als „einen weiteren Meilenstein im palästinensischen Kampf für Freiheit und der Modernisierung der Fatah-Bewegung“. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Bislang hatte Ghneim eine Rückkehr in das Westjordanland abgelehnt und stattdessen betont, er werde erst wiederkommen, wenn es einen palästinensischen Staat gebe. Er war langjähriger Weggefährte des verstorbenen Palästinenserführers Jasser Arafat und einer der Gründer der Fatah sowie der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Die Oslo-Abkommen von 1993 hatte er abgelehnt.

Der Fatah-Führer will an der für den 4. August in Bethlehem geplanten Generalversammlung seiner Partei teilnehmen. Es wäre die sechste Konferenz seit Gründung der Fatah im Jahr 1959 und die erste seit 20 Jahren. Auf der Versammlung soll unter anderem ein neues Programm beschlossen werden. Dabei soll auch darüber entschieden werden, ob der bewaffnete Kampf gegen Israel aufgegeben wird.

Hindernisse für Fatah-Mitglieder aus Gaza

Noch ist unklar, ob die Hamas die rund 400 hochrangigen Fatah-Vertreter aus dem Gazastreifen ausreisen lässt. Bislang hatte sie erklärt, sie werde die Reise nach Bethlehem nicht genehmigen. Es gibt jedoch Berichte, nach denen sich die Palästinenserführung im Westjordanland dazu bereit erklärt hat, etwa 200 Hamas-Mitglieder aus der Haft zu entlassen, damit die Ausreise genehmigt wird.

Unklar ist dann jedoch noch immer, ob auch Israel den Palästinensern aus dem Gazastreifen die Einreise ins Westjordanland bewilligt. Die Regierung in Jerusalem erklärte unterdessen, sie werde Fatah-Führer aus Syrien und dem Libanon nicht daran hindern, die Versammlung zu besuchen.

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