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Nach 13 Monaten: Arabischer Markt in Hebron wieder geöffnet

HEBRON (inn) – Die israelische Armee hat am Freitag die Wiedereröffnung des arabischen Marktes in der von Israelis und Palästinensern bewohnten Stadt Hebron genehmigt. Der Markt befindet sich neben dem jüdischen Teil der Erzväterstadt und war in den vergangenen Jahren immer wieder Ausgangspunkt für Gewalttaten.

Eigenen Angaben zufolge hatte die Armee den Markt vor 13 Monaten schließen lassen, um die jüdischen Bewohner der Stadt zu schützen. Die derzeitige Lage und die verschärften Sicherheitsmaßnahmen ließen die Öffnung der Läden in den Markthallen jedoch wieder zu.

Vor dem Marktbereich wurde ein Gitter errichtet. Dadurch sollen Palästinenser und Israelis daran gehindert werden, sich gegenseitig mit Gegenständen zu bewerfen.

Die jüdischen Bewohner Hebrons kritisierten die Maßnahme. „Die sogenannten Erleichterungen für die Araber resultierten immer im Vergießen jüdischen Blutes“, sagte der Sprecher der jüdischen Gemeinde, David Wilder. Militante Palästinenser hätten den Markt als Versteck genutzt und von dort auf das jüdische Viertel gefeuert, so Wilder.

In Hebron leben etwa 450 Israelis inmitten von 130.000 Palästinensern. Die jüdischen Wohnbereiche Avraham Avinu (1540 gegründet), Tel Rumeida (Admot Ischai), Beit Romano und Beit Hadassa liegen im Stadtzentrum – dem tiefsten Punkt Hebrons.

Bis zu dem gewaltsamen Pogrom Ende August 1929 beherbergte Hebron eine der größten und bedeutendsten jüdischen Gemeinschaften im Heiligen Land. Damals hatten die arabischen Bewohner 67 Juden ermordet, Überlebende wurden evakuiert.

Die Gemeinde kehrte zwar 1931 zurück, wurde aber 1936 abermals durch Araber zerstört. 1948 wurde Hebron Teil des Haschemitischen Königreiches Jordanien. Israel eroberte die Stadt 1967 während des Sechs-Tage-Krieges zurück und seit 1968 leben wieder Juden in der Stadt. Hebron ist die einzige Stadt, in der Juden und Palästinenser gemeinsam leben.

In Hebron befindet sich das Grab der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, die Höhle Machpela (Ma´arat HaMachpela). Sie ist – nach dem Tempelberg in Jerusalem – die heiligste Stätte des Judentums.

In der Stadt wurde ferner im Jahr 1011 vor unserer Zeitrechnung der Bethlehemer Heerführer David Ben-Jischai („Sohn Isais“) zum König von Juda gekrönt, bevor er ab 1004 als Herrscher Israels das Land von Jerusalem aus regierte.

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