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Nablus: Deutscher vorübergehend entführt

NABLUS (inn) – Bewaffnete Palästinenser haben am Donnerstagabend in Nablus einen Deutschen entführt. Anlass waren die Mohammed-Karikaturen, die zunächst in einer dänischen Zeitung und dann in mehreren europäischen Medien veröffentlicht worden waren.

Der Name des Entführten wurde mit Christoph Kastel angegeben. Er wurde nach weniger als einer Stunde unverletzt wieder freigelassen. Die Verantwortung übernahmen die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, eine Untergruppe der Fatah-Bewegung.

Nach Angaben eines Hotelangestellten war der Deutsche von zwei bewaffneten Palästinensern aus einem Hotel verschleppt worden. Die palästinensische Polizei konnte ihn nach kurzer Zeit befreien, sagte der Sicherheitschef von Nablus, Rafah al-Rewadschba, laut der Tageszeitung „Die Welt“. Die Polizei habe vier Entführer gestellt und zwei bewaffnete Palästinenser festgenommen.

Kastel arbeitet als Englischlehrer in der palästinensischen Autonomiestadt. Nach seiner Befreiung sagte er gegenüber der israelischen Zeitung „Jediot Aharonot“, er sei nicht wütend auf die Palästinenser. Auch in Zukunft werde er den Palästinensern helfen. Er sei in guter Verfassung und sei von niemandem bedroht worden. Seine Entführer kenne er nicht, aber er glaube nicht, dass sie das palästinensische Volk repräsentierten.

In den vergangenen Tagen hatten Palästinenser mehrfach gegen die Karikaturen demonstriert. Sie verbrannten dänische Flaggen und riefen zum Boykott dänischer Produkte auf. Es gab auch Drohungen gegen Bürger weiterer Staaten, in deren Medien die Karikaturen mittlerweile publiziert wurden. Dazu gehören Norwegen, Frankreich und auch Deutschland. Am Donnerstag erzwangen Demonstranten die Schließung des Büros der EU-Kommission in Gaza.

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