JERUSALEM / BERLIN (inn) – Der Israel-Korrespondent des Nachrichtensenders „n-tv“, Ulrich W. Sahm, hält eine Unterstützung Israels mit zusätzlichen Waffenabwehrsystemen aus dem Ausland für notwendig: In einem Beitrag für die „Welt am Sonntag“ (Berlin) erläuterte der renommierte Nahost-Korrespondent die Gefahr, der die Bevölkerung Israels durch einen möglichen Angriff ausgesetzt ist.
Obwohl Israel über eigene Raketenabwehrstellungen vom Typ „Arrow“ (Hebräisch: „Chetz“) verfüge, müsse Israel zusätzlich im ganzen Land möglichst viele Patriot-Flugabwehrraketen aufstellen, um für den „schlimmsten Fall“ gerüstet zu sein.
„Denn die geographischen Dimensionen Israels, die vergleichsweise kleine Bevölkerung und vor allem die Tatsache, daß zwei Drittel der sechs Millionen Israelis in der Metropole rund um Tel Aviv leben, erlaubt es den israelischen Militärs nicht, auch nur einen Fehler zu machen. Eine einzige kleine primitive Atombombe auf Tel Aviv würde die von Irak, Iran und arabischen Terroristen immer wieder angedrohte ‚Vernichtung‘ Israels bedeuten“, schreibt der Nahost-Experte Sahm.
Vor diesem Hintergrund sei in Israel die Aussage der Grünen-Verteidigungsexpertin Angelika Beer auf Unverständnis gestoßen. Die Grünen-Politikerin nannte die von Israel erbetene Lieferung deutscher Patriot-Flugabwehrraketen „militärisch nicht notwendig“, da das Land über ein selbst entwickeltes Raketenabwehrprogramm verfüge. „Offenbar kennt Beer nicht die Notwendigkeit eines ‚Ersatzschirms‘ mit Patriots, falls die beiden einsatzbereiten Chetz-Batterien ausfallen oder scheitern sollten“, so Sahm.