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Mutter des Attentäters: Drahtzieher sind unmoralisch

NABLUS (inn) – Die Mutter des 16-jährigen Selbstmordattentäters von Tel Aviv hat die Drahtzieher des Anschlags hart kritisiert. Sie warf ihnen Unmoral vor, weil sie einen so jungen Menschen als Attentäter losgeschickt hatten.

„Sie haben einen Fehler begangen, als sie jemanden benutzt haben, der zu jung ist, um die Auswirkungen seiner Taten zu begreifen“, sagte die 45-jährige Samir Abdallah der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. „Es ist unmoralisch, einen so jungen Menschen zu schicken. Sie hätten einen Erwachsenen schicken müssen, der die Bedeutung der Taten begreift.“

Ihr Sohn, der 16-jährige Amar al-Far, war einer der jüngsten von über 100 Selbstmordattentätern, die sich seit Ende September 2000 in Israel in die Luft gesprengt haben. In der vergangenen Woche hatte sich Amar seltsam benommen, so die Mutter. „Ich hatte das Gefühl, dass der Junge irgendeine Veränderung durchmacht, er küsste mir häufig die Hände und bat mich, für ihn zu beten. Er veränderte sich, aber ich war nicht bereit, zu glauben, dass er einen derartigen Anschlag verüben würde.“

Der Vater, der 53-jährige Abd a-Rahim, fügte hinzu, Amar habe ihn am Montagmorgen früh geweckt. Er habe um zwei Schekel (35 Cent) gebeten. „Zwei Schekel. Das ist eine Summe, um die Kinder bitten. Er hat mich auf die Wange und auf die Hände geküsst. Danach ist er gegangen, und ich habe weitergeschlafen.“

Gegen 11.15 Ortszeit sprengte sich Amar auf dem Karmel-Markt in Tel Aviv in die Luft. Er riss drei Israelis mit in den Tod, 40 Menschen wurden zudem verwundet. Sein Sprengsatz wog etwa fünf Kilogramm. Noch ist unklar, ob sich dieser in einem Gürtel oder einer Tasche befunden hatte.

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