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Mutmaßlicher Israel-Spion im Iran hingerichtet

TEHERAN (inn) - Der Iran hat vor knapp zwei Wochen einen Mann hingerichtet, der für Israel spioniert haben soll. Es war das erste Mal seit sieben Jahren, dass ein Iraner wegen Spionage für Israel verurteilt wurde.

Justizsprecher Ali Reza Jamshidi sagte am Samstag gegenüber „Associated Press“, dass Ali Ashtari bereits am 17. November durch den Strick getötet worden war. Er war am 30. Juni vom Revolutionsgericht in Teheran zum Tode verurteilt worden.

Ashtari sei für schuldig befunden worden, sensible Informationen über Militär- und Forschungseinrichtungen an Angehörige des israelischen Geheimdienstes weitergegeben zu haben. Der 45-jährige Händler von Elektronikteilen belieferte Militäranlagen sowie Einrichtungen der Sicherheit und der Verteidigung im Iran. Ashtari soll auch Informationen über die iranische Atomenergiebehörde weitergegeben haben, hieß es in der Anklageschrift.

Wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtet, erklärte ein hochrangiges Mitglied des iranischen Geheimdienstes, die Tötung Ashtaris sei Teil eines „Kampfes des Nachrichtendienstes gegen die Feinde des Iran“.

Laut dem Bericht wurde der Körper des Hingerichteten am vergangenen Montag seinen Angehörigen übergeben. Der Justizsprecher Jamshidi teilte mit, Ashtari sei 2007 festgenommen worden, als er bereits drei Jahre lang mit dem Mossad zusammengearbeitet hatte.

Laut „Associated Press“ waren zuletzt im Jahr 2000 zehn iranische Juden angeklagt worden, weil sie für Israel spioniert haben sollen. Das Gericht verurteilte sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu Gefängnisstrafen von vier bis 13 Jahren. Alle Insassen wurden noch vor Ablauf ihrer Haftzeiten wieder freigelassen.

Auch iranischer Blogger „Hoder“ soll verhaftet worden sein

Wie die „New York Times“ berichtet, war auch der weltweit bekannte iranische Blogger Hossein Derakhshan diesen Monat festgenommen worden, weil er für Israel spioniert haben soll. Die Justiz hat die Festnahme nicht bestätigt, doch die Webseite “ Jahan News“ berichtet, Derakhshan habe die Spionage zugegeben.

Derakhshan, ein iranisch-kanadischer Staatsbürger, der seit 2000 in Kanada lebte und unter dem Namen „Hoder“ bloggte, zog vor wenigen Wochen zurück nach Teheran. Im vergangenen Jahr reiste er nach Israel und schrieb darüber in seinem Weblog. Er wollte seinen 20.000 täglichen iranischen Lesern zeigen, „wie es in Israel wirklich aussieht“, wie er sagte. „Außerhalb der staatlichen Propaganda, dem offiziellen dämonisierten Bild, wird in den iranischen Medien überhaupt nicht über Israel berichtet“, sagte er nach seiner Rückkehr gegenüber der „Netzeitung“.

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