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Mutmaßlicher Attentäter vor israelischer Botschaft in Usbekistan erschossen

TASCHKENT (inn) – Die Sicherheitskräfte der israelischen Botschaft in der Hauptstadt Usbekistans, Taschkent, haben am Freitag einen Mann erschossen, der sich mit einer Attrappe eines Sprengstoff-Gürtels dem Botschaftsgebäude genähert hatte. Usbekistan wird seit Donnerstagnacht durch mehrere Unruhen erschüttert, ausgelöst durch bewaffnete moslemische Rebellen.

Der Mann hatte sich am frühen Freitagmorgen, bekleidet mit einem langen Mantel, der israelischen Botschaft genähert. Die dort stationierten israelischen und usbekischen Sicherheitskräfte erkannten deutlich einen Sprengstoffgürtel unter dem Mantel. Sie forderten ihn auf, stehen zu bleiben, doch der Mann ignorierte dies. Daraufhin schossen die Wächter auf die Beine des Mannes. Dennoch versuchte der Mann weiter, näher an das Gebäude zu kommen. Daraufhin schossen die Wächter ihm in den Kopf.

Der israelische Botschafter informierte Israels Außenminister Silvan Schalom später darüber, dass der Gürtel des Mannes keinen echten Sprengstoff enthalten hatte, sondern aus Holz gefertigt war. Die Gründe für das Verhalten des Mannes sind bislang völlig unklar.

Dies ist bereits der zweite Anschlagversuch auf die israelische Botschaft in Taschkent innerhalb eines Jahres. Am 30. Juli hatten zwei Usbeken einen Selbstmordanschlag auf das Gebäude verübt. Dabei kamen zwei Sicherheitsbeamte ums Leben, darunter der persönliche Leibwächter des Botschafters. Auch die US-Botschaft und das Büro der usbekischen Oberstaatsanwaltschaft waren damals Ziele von Selbstmordanschlägen. Insgesamt kamen dabei sieben Menschen zu Tode. Wenige Stunden danach erklärte sich die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad von Usbekistan“ verantwortlich für die Anschläge.

Weitere Spannungen in Usbekistan

In der Nacht zum Freitag stahlen mutmaßliche islamische Extremisten zudem Waffen aus einer Kaserne und befreiten danach Tausende Häftlinge aus einem Gefängnis in der Stadt Andischan. Bei weiteren Schusswechseln starben Menschen, die genaue Zahl der Toten ist noch unbekannt. Die russische Nachrichtenagentur ITAR-Tass berichtet von neun Getöteten. Tausende Aktivisten protestierten gegen die Verurteilung von 23 Moslems wegen Mitgliedschaft in extremistischen Gruppierungen. Etwa 80 Prozent der Usbeken sind Moslems, die meisten davon Sunniten.

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