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Muslimischer Friedhof verwüstet

NABLUS (inn) - Unbekannte haben am Dienstag auf einem muslimischen Friedhof im Westjordanland randaliert. Palästinenser machen gläubige Juden für die Entweihung verantwortlich, die an dem Ort gebetet hatten. Armeevertreter berichteten hingegen von früheren Beschwerden, die sich als palästinensische Provokation entpuppt hätten.

Einige jüdische Gelehrte glauben, dass auf dem Friedhof der Ortschaft Awarta bei Nablus mehrere biblische Persönlichkeiten begraben sind: Ithamar und Eleasar, zwei der vier Söhne des Hohenpriesters Aaron, und Eleasars Sohn Pinchas. Normalerweise ist Israelis der Zugang zu Awarta verboten – dies gilt für alle palästinensischen Städte und Dörfer. Doch zuweilen organisiert die israelische Armee eine Gruppenreise und sorgt für die Sicherheit der Pilger. Am Dienstag beteten unter dem Schutz von Soldaten orthodoxe Juden und israelische Siedler auf dem Friedhof, wie die Zeitung „Ha´aretz“ meldet.

Am folgenden Morgen entdeckten Anwohner Verwüstungen an muslimischen Gräbern neben den jüdischen Begräbnisstätten. Auf mehreren Gräbern fanden sich leere Plastiktüten und Abfall. Drei Grabsteine waren zerstört. Außerdem hatten die unbekannten Randalierer anti-arabische Graffiti in hebräischer, englischer und russischer Sprache hinterlassen.

Aus der israelischen Armee hieß es laut der Zeitung „Jediot Aharonot“, bereits früher seien ähnliche Beschwerden eingegangen. Später habe sich jedoch herausgestellt, dass es sich um eine palästinensische Provokation handelte.

Organisatoren von Pilgergruppen zeigten sich schockiert über die Anschuldigungen. Sie sorgten dafür, dass während der Gebetszeiten kein palästinensischer Besitz beschädigt werde. „Wir organisieren Pilgerreisen zu Gräbern von Zaddikim (Gerechten), nur um zu beten. Wir haben keine rechtsgerichtete oder anti-arabische Ideologie. Wenn sich herausstellt, dass einer aus unserer Gruppe für diese Taten verantwortlich ist, werden wir die Ersten sein, die ihn verurteilen.“

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