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Muslime, Christen und Juden gegen „Besatzung Jerusalems“

RAMALLAH (inn) - Muslimische, christliche und jüdische Geistliche sind am Mittwoch in der palästinensischen Autonomiestadt Ramallah zusammengekommen. Gemeinsam wandten sie sich gegen die "israelische Besatzung der Stadt Jerusalem". Die Araber trafen sich im Bürogebäude der "Islamisch-christlichen Kommission zur Unterstützung Jerusalems und der heiligen Stätten".

Auf einer Pressekonferenz begrüßte der Generalsekretär der Kommission, Hassan Chatir, die religiösen Vertreter. Dabei hob er besonders Rabbi Israel Hirsch, den Leiter der jüdisch-orthodoxen antizionistischen Organisation „Neturei Karta“, hervor. Die Teilnehmer des Treffens wollten „zionistische Lügen“ widerlegen, sagte Chatir laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. Die israelische Besatzung habe „im Namen der Religion Häuser zerstört, Siedlungen gebaut, Leute inhaftiert und andere verschleppt“. Zudem habe sie heilige Stätten verletzt, Frauen und Kinder getötet sowie gegen internationales und religiöses Recht verstoßen.

Chatir wies israelische Beteuerungen zurück, die Gebäude im südlichen Teil des Al-Aksa-Komplexes befänden sich kurz vor dem Einsturz. Die Bemerkungen bewiesen, dass Israels Behörden die heilige Stadt „judaisieren“ und die palästinensischen Bewohner umsiedeln wollten.

Der Jerusalemer Großmufti Scheich Muhammad Hussein wies darauf hin, dass seine Stadt die erste Gebetsrichtung der Muslime gewesen sei. Nicht nur Palästinenser, sondern alle Araber und Muslime sollten Jerusalem einen hohen Stellenwert einräumen, bevor es verloren sei. Der Religionsgründer Mohammed hatte seine Anhänger schließlich aufgefordert, in Richtung Mekka zu beten, als die Juden seinen prophetischen Anspruch wiederholt abgelehnt hatten.

Der Pater Manuel Musallam forderte, der „Staat Palästina“ müsse mit klaren Grenzen und Ostjerusalem als Hauptstadt anerkannt werden. Palästinensische Flüchtlinge müssten nach „Palästina“ und vor allem nach Jerusalem zurückkehren können. Er rief den Vatikan und die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben, damit sie ihre „aggressive Politik in Jerusalem“ beende. Israel müsse Muslimen und Christen an religiösen Festen den Zutritt zur Stadt gewähren.

Rabbi Hirsch sagte: „Man muss den Standpunkt des wahren jüdischen Volkes zum Zionismus erklären, der das Land Palästina und die heilige Stadt Jerusalem über 62 Jahre lang entweiht hat. Sie haben die Wächter des Judentums fälschlicherweise im Namen Israels unterdrückt.“ Er forderte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon auf, seinen Einfluss zu nutzen, um „die hässliche Besatzung und Judaisierung Jerusalems ein für alle Mal zu beenden“. Der internationale Gerichtshof müsse die israelische Armee wegen Kriegsverbrechen anklagen.

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