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Mufti verbietet Angriffe auf Israelis

RAMALLAH (inn) – Ein ranghoher religiöser Führer in Ramallah hat ein islamisches Rechtsgutachten (Fatwa) erlassen, nach dem Angriffe auf israelische Truppen und Siedlungen strafbar sind. Er befürchtet, dass sich Israels Rückzug aus dem Gazastreifen und Nordsamaria durch palästinensische Anschläge verzögern könnte.

„Jeder, der eine Verschiebung der Rücknahme der Besatzung verursacht oder ihre Existenz auf islamischem Boden verlängert, begeht nach islamischem Recht ein Verbrechen“, heißt es in der Fatwa von Scheich Dschamal al-Bawatna, dem Mufti des Bezirks Ramallah. Sie wurde in den vergangenen Tagen veröffentlicht, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Der Mufti reagierte damit auf eine Anfrage von Einrichtungen der Fatah in der Gegend. Diese hatten sich erkundigt, was mit denjenigen geschehen solle, die „die Vollendung des israelischen Rückzugs stören“. Hierauf schreibt Scheich Al-Bawatna, alle Moslems hätten „das kategorische Recht, alle Mittel anzuwenden, die nach dem religiösen Gesetz erlaubt sind, wie bewaffneter Kampf, Verhandlungen oder irgendwelche anderen Mittel, um ihr Land zu befreien“. Doch dadurch dürfe die Besatzung nicht verlängert werden, was dazu führen würde, dass unschuldige Menschen getötet würden.

In seiner Fatwa wendet sich der Scheich direkt an die palästinensischen Gruppierungen: „Die nationalistischen und islamischen Fraktionen müssen unter diesen sehr beschwerlichen Umständen in gemeinsamer Verantwortung zusammenarbeiten.“ Es gebe keine Vergebung für jemanden, der gegen die Anweisungen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) handle oder die Umstände ausnutze, um den Interessen seiner Fraktion zu dienen.

Al-Bawatna fügte hinzu: „Mahmud Abbas ist der gewählte Präsident.“ Es gebe eine religiöse Verpflichtung, seinen Anweisungen zu folgen. „Ungehorsam ist ein Versuch, seine Autorität zu schwächen. Das wird nach allen Parametern des islamischen Gesetzes als schwere Sünde angesehen.“

Laut „Ha´aretz“ ist es das erste Mal, dass ein moslemischer Geistlicher verboten hat, auf israelische Truppen zu schießen.

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