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Mubarak zu Peres: „Jerusalem ist Thema für die islamische Welt“

KAIRO (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres hat sich am Sonntag mit Ägyptens Staatspräsident Hosni Mubarak in Kairo getroffen. Bei dem Gespräch betonte er, dass Israel die Muslime respektiere und nicht die Absicht habe, auf dem Tempelberg in Jerusalem zu bauen. Die muslimische Welt forderte Peres dazu auf, Synagogen und Kirchen in ihren Ländern zu schützen.

Die beiden Politiker hatten sich knapp anderthalb Stunden unter vier Augen gesprochen. Peres‘ Büro bezeichnete das Treffen als „herzlich und positiv“. Es ging unter anderem um Möglichkeiten, den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen, die bilateralen Beziehungen, den Waffenschmuggel vom Sinai in den Gazastreifen und um die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sicherheit, teilte Israels Außenministerium mit. Anschließend traten Peres und Mubarak gemeinsam vor die Presse.

Bei der Konferenz ging Peres auf die Unruhen der vergangenen Wochen in Jerusalem und die Gerüchte ein, nach denen Israel den Wiederaufbau des Tempels dort plane. „Ich möchte eine klare Botschaft an die arabische Welt senden: Wir haben nicht die Absicht, auf dem Tempelberg zu bauen. Wir respektieren die Muslime und es tut mir leid wegen der anhaltenden Gerüchte und Lügen. Wir sollten hier keine erfundene Krise schaffen“, so Peres. Er erwarte jedoch auch, dass Juden in muslimischen Ländern respektiert würden.

Mubarak fordert weitere Schritte von Israel

Mubarak brachte seine Besorgnis über den festgefahrenen Friedensprozess zum Ausdruck. Die Gelegenheit für ein Abkommen dürfe nicht verpasst werden. „Wir wollen einen Siedlungsbaustopp in den besetzten Gebieten sehen, Ostjerusalem eingeschlossen, und die Fortsetzung der Verhandlungen auf der Basis der Grenzen von 1967 und interner Vereinbarungen. Ich erneuere meinen Ruf nach einem gerechten und dauerhaften Abkommen innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens und einem Ende der Blockade des Gazastreifens sowie nach weiteren Verbesserungen für das palästinensische Volk. Israel muss ermutigende Entscheidungen treffen, um den Prozess abzuschließen“, so Mubarak.

„Jerusalem ist Thema für die islamische Welt

Die Frage nach dem Status der Stadt Jerusalem sieht Ägyptens Staatspräsident als Angelegenheit für die gesamte islamische Welt. Dies sei nicht nur ein palästinensisches Problem. Israel werde leiden, wenn hier nicht eine gerechte Lösung gefunden werde, warnte Mubarak.

Peres wies unterdessen darauf hin, dass der Siedlungsbau aus falschen Gründen zum zentralen Thema im Nahostkonflikt gemacht worden sei. Diese Angelegenheit müsse jedoch durch Verhandlungen gelöst werden. „Je eher wir mit den Verhandlungen beginnen, je eher wird das Thema Siedlungen verschwinden, denn wenn wir uns auf Grenzen geeinigt haben, wird es keine Probleme mehr geben, und das müssen wir durch ein Abkommen erzielen“, so Peres.

Peres bestätigt Fortschritte im Fall Schalit

Peres reagierte auf der Pressekonferenz auch auf die aktuellen Berichte über angebliche Fortschritte im Fall des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit. „Es gibt Verhandlungen zwischen den beiden Seiten. Ich glaube nicht, dass ich das näher ausführen muss. Wir alle wissen, dass es Fortschritte gibt. Ich hoffe, dass diese zu einem positiven Ende führen“, so Israels Staatspräsident.

Zahlreiche arabische und israelische Medien hatten am Wochenende berichtet, in der Angelegenheit stehe eine Einigung zwischen Israel und der Hamas kurz bevor. Israels Generalstabschef Gabi Aschkenasi warnte unterdessen vor entsprechender Berichterstattung. Die Meldungen über die angeblichen Fortschritte könnten den Verhandlungen schaden. Die Bemühungen müssten „hinter den Kulissen bleiben“.

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