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Mubarak: „Nahostkonflikt als Ganzes behandeln“

WASHINGTON (inn) - Ägyptens Präsident Hosni Mubarak hat angeregt, die Streitpunkte zum Nahostkonflikt ganzheitlich zu behandeln, anstatt die Siedlungsproblematik hervorzuheben. Im einem Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehsender PBS am Montag sprach er auch über den Verlauf der Verhandlungen um die Freilassung des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit.

„Anstatt zu sagen: ‚Stoppt weitere Siedlungen‘ – das haben wir seit zehn Jahren bereits viele Male gehört, und sie haben nie damit aufgehört – kann ich nur sagen, wir sollten es erwägen, die Angelegenheit ganzheitlich zu betrachten, und eine endgültige Lösung aushandeln“, so Mubarak.

Er würde es unterstützen, wenn zuerst die Grenzen eines zukünftigen Palästinenserstaates festgelegt werden würden. Dies könnte helfen, die anderen Themen ebenfalls zu klären, sagte Mubarak weiter. Er bezeichnete die Akzeptanz einer Zweistaatenlösung durch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu als „ersten positiven Schritt“.

Eine Normalisierung der Beziehungen der arabischen Staaten zu Israel hält Mubarak allerdings erst dann für möglich, wenn der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern beigelegt ist. Erst, wenn es einen Palästinenserstaat gebe, könnten die Araber normale Beziehungen zu Israel haben, so Ägyptens Staatspräsident.

Deutsche an Schalit-Verhandlungen beteiligt

Mubarak äußerte sich auch zum Verlauf der Verhandlungen um die Freilassung des von Palästinensern entführten Israelis Gilad Schalit. Sein Land arbeite hart für ein Ende der Entführung. An den Verhandlungen seien auch deutsche Vermittler beteiligt.

Derzeit bemühe man sich darum, dass Schalit von der Hamas an Ägypten übergeben werde. Israel müsse dann eine bestimmte Zahl von Gefangenen entlassen. Sobald dies geschehen sei, werde Schalit an Israel übergeben. Einer der Schlüsselpunkte sei der Umgang mit den in Israel inhaftierten Palästinensern nach ihrer Freilassung. Bislang konnten sich die Beteiligten nicht darauf einigen, ob diese nach ihrer Entlassung in die Palästinensergebiete oder ins Ausland gebracht werden sollen.

Mubarak traf am Montag auch US-Außenministerin Hillary Clinton sowie mehrere hochrangige Leiter jüdischer Organisationen in den USA. Für den heutigen Dienstag ist ein Treffen mit US-Präsident Barack Obama geplant. Es ist der erste Besuch Mubaraks in den USA seit fünf Jahren.

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