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Moslems randalieren in christlicher Ortschaft bei Ramallah

RAMALLAH (inn) – Palästinensische Moslems haben am Sonntag in einer christlichen Ortschaft bei Ramallah mehrere Häuser angezündet. Anlass war eine Beziehung zwischen einem Christen und einer moslemischen Frau – diese war offenbar zuvor von ihren Eltern getötet worden, weil sie Schande über die Familie gebracht hatte.

„Mehr als 500 moslemische Männer, die ‚Allahu akbar‘ (Allah ist größer) sangen, griffen uns in der Nacht an“, sagte ein Bewohner der Ortschaft Taibeh nordöstlich von Ramallah. „Sie gossen Kerosin auf viele Gebäude und steckten sie in Brand. Viele der Angreifer brachen in Häuser ein und stahlen Möbel, Schmuck und Elektrogeräte.“

Die Schwester des Bürgermeisters von Taibeh, Buthaina Scha´aban, berichtete: „Die jungen Männer warfen Molotowcocktails auf die Häuser, die nacheinander in Brand gerieten. Sie zerstörten geparkte Autos und schlugen Bewohner der Ortschaft, die auf den Straßen unterwegs waren. Ganze Familien wurden hinausgeworfen, nachdem ihre Häuser angezündet worden waren. Von ihrem Besitz blieb nicht viel übrig. Wir fordern alle internationalen, israelischen und palästinensischen Akteure auf, einzuschreiten und die Dorfbewohner vor dem moslemischen Zorn zu beschützen.“

Die Moslems aus der nahe gelegenen Ortschaft Dir Dscharir, dem Heimatort der jungen Frau, zündeten etwa 15 Häuser an. Die meisten gehören Verwandten des christlichen jungen Mannes. Er war aus Taibeh geflüchtet. Zudem setzten sie Läden, einen Bauernhof und eine Tankstelle in Brand – diese konnte jedoch gelöscht werden, bevor es zu einer Explosion kam. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zerstörten sie auch eine Marienstatue. Die palästinensischen Sicherheitskräfte, die später eintrafen, retteten die berühmte Bierfabrik von Taibeh.

Behörden nicht über Tod informiert

Die moslemische Frau war vor einigen Tagen gestorben und schnell bestattet worden. Nun ordneten die palästinensischen Sicherheitskräfte eine Exhumierung an, um die Leiche obduzieren zu können. Dies verärgerte die Familie der jungen Palästinenserin. „Als ihre Familie entdeckte, dass sie eine verbotene Beziehung zu einem Christen hatte, zwangen sie sie vermutlich, Gift zu trinken“, hieß es aus einer Sicherheitsquelle. „Dann begruben sie sie, ohne ihren Tod den zuständigen Behörden mitzuteilen.“

Taibeh hat etwa 1.500 Einwohner. Es ist die einzige Ortschaft im Westjordanland, die ausschließlich von Christen bewohnt wird. Diese gehören der römisch-katholischen, der griechisch-orthodoxen oder der griechisch-katholischen Kirche an. In biblischer Zeit hieß der Ort Ephraim.

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