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Monitor am Handgelenk zeigt Soldaten Luftbilder

JERUSALEM (inn) – Israelische Soldaten sind seit kurzem mit einem winzigen Flachbildschirm ausgestattet, auf dem sie die Bilder von einer Kamera unbemannter Flugzeuge sehen können. Damit können sie in Kampfeinsätzen sehen, was hinter Bergen oder Mauern ist.

„Wir machen Science-Fiction-Filme wahr“, sagt Jitzhak Beni, Chef des Elektronik-Herstellers „Tadiran“. Bisher hielt Israel die neue Technik geheim, doch nun gestattete die Armee dem Konzern, das neue System der Öffentlichkeit vorzustellen. Tadiran wird es kommende Woche auf einer Messe in Tel Aviv präsentieren, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Das Gerät mit dem Code-Namen „V-Rambo“ ist kaum größer als sieben Zentimeter und wiegt nur wenige Gramm. Es wird mit einem Klettverschluss am Handgelenk befestigt. Auf dem Monitor kann der Soldat in Echtzeit das Video-Bild sehen, das die unbemannten Drohnen aus der Luft aufnehmen. Dabei stellt der LCD-Farb-Bildschirm die Bilder mit 30 Bildern pro Sekunde dar – das entspricht der Frequenz eines normalen Fernsehers.

Eine Boden-Station sorgt dafür, dass die Bilder der Drohnen zu den Militär-Einheiten gelangen, die sie benötigen. Panzer und Hubschrauber verfügen schon seit knapp einem Jahr über diese Monitore.

Das System verkürze die Zeit, um ein militärisches Ziel zu erkennen, enorm, erklärt Beni. „Früher handelte es sich um zehn oder zwölf Minuten. Jetzt sind es nur noch Sekunden.“ Zudem helfe es dabei, die Schäden unter Zivilisten gering zu halten.

Israel hatte vergangenen Monat nach dem Gipfeltreffen von Scharm el-Scheich versprochen, keine gezielten Tötungen mehr vorzunehmen. Doch nach dem Selbstmord-Attentat in Tel Aviv, bei dem fünf Israelis getötet und über 50 verletzt wurden, forderten einige die Wiederaufnahme dieser Praxis.

Bei einem anderen System, das „Tadiran“ präsentierte, steuert der Soldat ein unbemanntes Boden-Fahrzeug. Darauf sind zwei Joysticks befestigt: mit dem einen Steuerknüppel bewegt er dabei das Fahrzeug, mit dem anderen die Geräte, die auf darauf befestigt sind, wie etwa die Kamera. Auf dem Bildschirm dazwischen werden die Bilder von Drohnen, aber auch andere Daten angezeigt, wie etwa Umgebungskarten.

Das System soll Teil der „Gladiator“ genannten unbemannten Bodenfahrzeuge werden, welche die US-Marines entwickelt haben. An diesem Projekt waren die Carnegie Mellon Universität und die amerikanischen Verteidigungskräfte beteiligt. Auch andere NATO-Mitgliedsländer und asiatische Staaten hätten bereits Interesse gezeigt, berichtet Beni.

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