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Mörder Kuntar erhält Auszeichnung im Iran

TEHERAN (inn) - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat am Donnerstag den libanesischen Mörder Samir Kuntar geehrt. Dieser war im vergangenen Sommer bei einem Gefangenenaustausch mit der Hisbollah-Miliz aus israelischer Haft freigekommen. Er war wegen Mordes an mehreren Israelis verurteilt worden, darunter waren auch zwei kleine Kinder.

Kuntar wurde gemeinsam mit ehemaligen politischen Häftlingen aus dem Iran und der ganzen Welt ausgezeichnet. Er war mit den Entführern des israelischen Flugnavigators Ron Arad, Mustafa Dirani und Scheich Abdel Karim Obeid, nach Teheran gekommen. Sie wurden für ihre Haft in Israel und ihr Mitwirken an „der Unterstützung des palästinensischen und libanesischen Widerstandes“ geehrt. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ unter Berufung auf die staatliche Nachrichtenagentur IRNA.

Kuntar lobt iranischen Beitrag zu jüngsten „Siegen“ über Israel

Vor Journalisten lobte Kuntar den Iran wegen seiner Unterstützung für Hamas und Hisbollah: „Die islamische Revolution im Iran hat einen großen Anteil an den Siegen der Jahre 2000, 2006 und am jüngsten Sieg der Leute von Gaza.“ Damit bezog er sich auf den israelischen Abzug aus dem Südlibanon im Mai 2000 und den Zweiten Libanonkrieg im Sommer 2006.

Kuntar erhielt eine Statuette, die zwei Häftlinge bei einem Ausbruchsversuch darstellt. „Wir müssen der amerikanischen Besatzung widerstehen, weil die Amerikaner Diktatur unterstützen, und in der Region müssen wir dem zionistischen Regime widerstehen und es zerstören.“

Samir Kuntar gilt in Israel als Top-Terrorist. 1979 war er mit mehreren Helfern in die nordisraelische Ortschaft Naharija eingedrungen. Dort tötete er einen Polizisten sowie einen weiteren Israeli und dessen vierjährige Tochter. Während der Tat hatte sich die Mutter mit einem weiteren Kind versteckt. Dabei hielt sie der zweijährigen Tochter den Mund zu, so dass diese erstickte. Seine Tat hat er bislang nicht bereut. Vielmehr kündigte er an, den Kampf gegen „den Besatzer“ fortzuführen. Er fügte hinzu: „Jeder Tropfen Blut und jedes Stück Schmerz ist der Preis, den wir für den Sieg bezahlt haben.“

Israel hat den Libanesen und vier seiner Landsleute während eines Austausches mit der Hisbollah im vergangen Juli entlassen. Zudem übergab es die Leichen von 200 arabischen Kämpfern an den Libanon. Im Gegenzug erhielt es die sterblichen Überreste der entführten israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev.

Auszeichnung für Arad-Entführer

Dirani hatte im Oktober 1986 im Libanon mit mehreren Komplizen den israelischen Navigator Arad entführt. Acht Jahre später wurde er mitten in der Nacht von israelischen Sicherheitskräften aus seinem Haus geholt. Als er in Israel war, stellte sich jedoch heraus, dass er den Israeli gegen Geld in andere Hände übergeben hatte.

Dirani und sein Kollege Obeid kamen 2004 mit zahlreichen weiteren Häftlingen frei. Im Gegenzug erhielten die Israelis von der Hisbollah den zwielichtigen Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum und die Leichen dreier entführter Soldaten. Über Arads Zustand und Aufenthaltsort ist nichts bekannt.

Häftlinge aus Schah-Zeit und Südafrikaner geehrt

Neben den drei ehemals in Israel inhaftierten Arabern wurden 30 iranische Häftlinge aus der Zeit des Schahs und zehn frühere Gefangene aus islamischen Ländern geehrt. Auch ein Mann aus Südafrika, der wegen der Apartheid im Gefängnis gewesen war, erhielt eine Auszeichnung.

Bereits im November war Kuntar die höchste Auszeichnung verliehen worden, die der Staat Syrien vergibt.

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