JERUSALEM (inn) – Der Vorsitzende der Arbeitspartei (Avoda), Amram Mitzna, hat sich am Donnerstagmorgen mit dem israelischen Präsidenten Moshe Katzav getroffen. Anders als bisher schloß der Avoda-Chef bei dem Gespräch eine Koalition mit dem Likud von Premier Ariel Sharon nicht mehr grundsätzlich aus.
Wenn der Likud die Standpunkte der Avoda akzeptiere, seien Gespräche über einen Koalitionseintritt denkbar, sagte Mitzna dem Staatspräsidenten. Allerdings sehe er derzeit bedeutende Unterschiede zwischen den beiden Parteien.
Angaben der Tageszeitung „Ma´ariv“ zufolge bereut der Parteivorsitzende nicht, daß er vorher den Eintritt in eine Regierung der nationalen Einheit ausgeschlossen hatte. Ihn bewege primär das Wohl des Staates. „Einheit ist wichtig, aber die wahre Frage ist die nach dem Weg und dem Inhalt“, so der Avoda-Chef.
Katzav trifft sich mit verschiedenen Politikern, um den Weg zu einer Regierung der nationalen Einheit zu öffnen. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der radikal-säkularen Shinui-Partei, Tommy Lapid, ist ebenfalls geplant. Dabei will der Präsident Lapid dazu bewegen, eine gemeinsame Regierung mit der sephardisch-orthodoxen Shas-Partei nicht grundsätzlich abzulehnen.