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Mittelmeerraum: Israel mit besonders viel Naturschutzgebiet

JERUSALEM (inn) - Israel weist unter den Mittelmeeranrainern prozentual den höchsten Anteil an Naturschutzgebieten auf. Dies geht aus einem Bericht der Welt-Naturschutzorganisation IUCN hervor.

Demzufolge stehen rund 16 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz. In Frankreich sind es 11,7 Prozent, in Spanien 7,7 Prozent und im Libanon 0,5 Prozent. Die geschützten Flächen bestünden aus Naturschutzgebieten, Naturparks, landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wald.

Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ bestätigen die veröffentlichen Zahlen, dass Israel erfolgreich extensiv genutzte Flächen in Naturreservate umgewandelt hat.

Allerdings verschweigt der Bericht, dass ein großer Teil der als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Flächen militärisch genutzt wird, vorwiegend in der Negev-Wüste. Die Aktivitäten der israelischen Streitkräfte könne man zwar nicht in die Kategorie „Nachhaltiger Umweltschutz“ einordnen, aber durch eine spezielle Vereinbarung zwischen der Armee und der israelischen Aufsichtsbehörde für Naturschutz werde der entstehende Schaden begrenzt.

Der IUCN-Bericht zeichnet ein düsteres Bild vom Naturschutz im Mittelmeerraum und weist hierbei auf den raschen Rückgang von Tierarten hin, die charakteristisch für die Region sind.

In den vergangenen Jahren hat die Biodiversität trotz der Ausweitung der Naturschutzflächen im Mittelmeerraum abgenommen. Rund zwei Drittel der Meeressäugetiere, ein Viertel der Amphibien, fast die Hälfte aller Haifischarten, über die Hälfte aller Süßwasserfischarten und mehr als 10 Prozent aller Reptilien sind vom Aussterben bedroht.

Laut der IUCN ist das mediterrane Becken einer der einzigartigsten Lebensräume der Welt. Es enthält mehr als 25.000 Pflanzenarten, von denen annähernd die Hälfte nirgendwo sonst auf der Erde zu finden ist. Die Mehrzahl dieser Arten wird für die Produktion von Nahrungsmitteln, Medikamenten, Gewürzen und anderen Produkten ausgebeutet.

Zwei Aspekte schmälern Israels Verdienste um den Umweltschutz. Zum einen leidet das Land unter akutem Wassermangel und zum anderen weist es einen hohen Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen auf.

Nach Meinung der IUCN ist für den mangelnden Naturschutz in dieser Gegend vor allem die fehlerhafte Einschätzung der Rentabilität von lokalen Ökosystemen verantwortlich. Ein weiterer Grund ist die unkontrollierte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen.

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