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Mitglied des Zentralrats der Juden kritisiert Israel

BERLIN / LÜBECK (inn) – Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft in Schleswig- Holstein, Rolf Verleger, hat offene Kritik an den Angriffen Israels auf den Libanon geäußert. Der Generalsekräter des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, erklärte darauf, Verleger bediene sich anti-israelischer Klischees.

In einem Brief greift Verleger die Haltung des Präsidiums des Zentralrates im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah an. Die Spitze der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland hatte in den vergangenen vier Wochen immer wieder ihre Solidarität mit Israel bekundet. Sie ergreife „öffentliche Partei“ für die „israelische Gewaltpolitik“, scheibt der Landesvorsitzende.

Verleger verweist auf das Gebot der Nächstenliebe. Für ihn habe ein jüdischer Staat, der „andere Menschen diskriminiert oder gezielte Tötungen ohne Gerichtsverfahren vornimmt“, nichts mehr mit dem eigentlichen Judentum zutun. Deshalb fordert er die Führung des Zentralrats auf, eine differenziertere Haltung gegenüber Israel einzunehmen.

Der Zentralrat bekräftigte seine Solidarität mit Israel nach der öffentlichen Kundtuung Verlegers. Der Generalsekräter Kramer nannte die Meinung Verlegers „abstrus“ und nicht den Tatsachen entsprechend. Er betonte, dass Verleger eine absolute „Minderheitenmeinung“ vertrete. Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, habe dessen Anmerkungen in einem Antwortschreiben auch „in aller Schärfe“ zurückgewiesen, so Kramer. Das meldet die „Netzeitung“.

Seine Haltung im Nahostkonflikt wird der Zentralrat der Juden auch am Donnerstagabend um 18 Uhr in Hannover kundtun. Dort findet nämlich eine Demonstration für Israel und für den Frieden statt, zu der der Rat zusammen mit 25 anderen israelfreundlichen Organisationen einlädt.

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