Mit Jerusalem-Syndrom in die Grabeskirche

JERUSALEM (inn) - Ein irischer Tourist hat am Freitagabend Gläubige in der Jerusalemer Grabeskirche mit einem Messer bedroht. Ein israelischer Polizist schoss auf den Angreifer und verletzte ihn schwer. Der Tourist leidet offenbar unter dem so genannten "Jerusalem-Syndrom".

Bei dem Angreifer handelt es sich um Timothy Borniel. Gemäß Polizeiangaben und israelischen Medienberichten sei der 41-Jährige am Freitag in Israel gelandet und habe sich vom Flughafen aus auf den Weg nach Jerusalem zur Grabeskirche gemacht. Im Basar habe er ein Messer gekauft und es unter seiner Kleidung versteckt.

Er zückte das Messer, als ein Priester ihn gegen 21 Uhr aufforderte, das Gotteshaus zu verlassen, weil es über Nacht traditionell verschlossen werde. Ein Polizist bemerkte die Szene und forderte den Mann auf, das Messer niederzulegen. Daraufhin rannte der Ire mit dem Messer durch die Kirche. Die wenigen Gläubigen und Priester gerieten in Panik.

Der Polizist rief Verstärkung und zückte seine Pistole. Einer der herbeigeeilten Polizisten spritzte Pfeffergas auf den Amok laufenden Touristen, doch ohne Wirkung. Schließlich schoss einer der Polizisten auf den Oberkörper des Touristen und verletzte ihn schwer. Der Mann wurde ins Hospital gebracht. Sein Zustand wird als „ernst, aber stabil“ bezeichnet. Ein Polizist wurde ebenfalls verletzt.

Die Polizei vermutet, dass der Ire unter dem „Jerusalem-Syndrom“ leidet. Gelegentlich werden Touristen davon befallen und verkünden, dass sie Jesus, Johannes der Täufer oder Maria seien. Meistens verschwinden die Symptome wieder, sowie die Person das Heilige Land verlassen habe.

Die Identität des Mannes war zunächst unbekannt, weil er keine Papiere bei sich trug. Derweil ermittelt die Polizei, wieso einer der Polizisten auf Borniels Oberkörper geschossen, wodurch er lebensgefährlich verletzt wurde. Der Schütze behauptete, „lebensgefährlich bedroht“ worden zu sein.

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