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Milliardär Gaydamak will Partei gründen

TEL AVIV (inn) – Schon bald könnte Israel um eine weitere rechtsgerichtete Partei reicher sein: der aus Russland stammende Milliardär Arkadi Gaydamak findet die derzeitige Landesführung „unfähig“ und will deswegen eine neue Partei gründen. Vor allem liebäugelt Gaydamak mit Likud-Chef Benjamin Netanjahu.

„Ich beabsichtige, innerhalb des nächsten Monats eine neue Partei zu gründen, wenn ich mir das bürokratische Prozedere angesehen habe“, sagte Gaydamak gegenüber „Agence France Presse“ am Dienstag. „Der Staat Israel geht durch eine tiefe Krise, denn er wird von einigen unfähigen Leuten geführt. Als israelischer Staatsbürger empfinde ich dies als meine Pflicht. Ich habe sicherlich einige Erfahrung in Politik, Wirtschaft und im Sozialen.“

Der Fokus der neuen Partei werde auf den sozio-ökonomischen Problemen liegen. Gaydamak stand seit jeher dem rechtsgerichteten Likud unter dem Vorsitz des ehemaligen Premiers Netanjahu nahe. „Netanjahu ist wegen seiner Erfahrung am besten geeignet, den Staat zu führen“, sagte Gaydamak gegenüber Journalisten am Dienstag. „Ich bin bereits ein Führer von Menschen, nicht aber einer Partei. Politiker wollen Posten. Ich will Menschen führen.“

Er selbst wäre gern Minister für Diaspora in einer Regierung unter Netanjahu, berichtete die „Jerusalem Post“ unter Berufung auf Vertraute. „Olmert ist ein professioneller Politiker, und er sollte sich vor einem Mann in Acht nehmen, der laut Meinungsumfragen in der Wählerschaft viel beliebter ist.“

Eine privat durchgeführte Umfrage habe gezeigt, dass er große Unterstützung vor allem im Lager der russischen Minderheit im Land genieße. Seine Partei könnte zwischen 25 und 30 Prozent erreichen, ist Gaydamak überzeugt.

Er lud zu einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag in Tel Aviv, bei der die Gründung der Partei offiziell angekündet werden soll.

Der 54-jährige Gaydamak war einer der ersten Juden, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Israel emigrierten. Später zog er nach Frankreich, doch kam er 2000 wieder zurück nach Israel, als er beschuldigt wurde, in Waffengeschäfte in Angola und Steuerhinterziehung verwickelt zu sein. Der Milliardär besitzt den Fußballclub „Beitar Jerusalem“ und die Basketballmannschaft „Hapoel Jerusalem“.

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