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Militärübung bereitet auf möglichen Einsatz im Libanon vor

KIRIJAT SCHMONAH (inn) - Das israelische Militär hat am Donnerstagabend eine der umfangreichsten Übungen der vergangenen Jahre abgeschlossen. Im Golan bereiteten sich Tausende Soldaten an der Grenze zum Libanon auf einen möglichen Einsatz vor.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, nahmen an der großangelegten Militärübung zwei Brigaden teil. Die Soldaten setzten sich mit simulierten Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten auseinander. Zudem suchten sie nach Wegen, mit Hisbollah-Aktivisten auf Motorrädern zurechtzukommen. Der Schlamm als Folge der Regenfälle am vergangenen Wochenende vergrößerte noch die Herausforderung, der sich die Armeeangehörigen ausgesetzt sahen.

Die Übung bildete den Abschluss eines Trainings, das 13 Wochen gedauert hatte. In dieser Zeit legten einige Panzer der 401. Brigade 8.000 Kilometer zurück, vor allem in bergigen Gefilden. „In manchen Fällen haben die Soldaten die Panzer 14 oder 15 Stunden lang nicht verlassen“, sagte der Kommandeur des 401. Regimentes, Enav Schalev.

Die Soldaten testeten verschiedene neue Technologien, etwa ein digitales Kommunikationssystem. Dieses ermöglicht die schnelle Weitergabe von Aufträgen zwischen den Einheiten über einen Computerbildschirm. Aus Militärquellen hieß es, das System verbessere die Effizienz der Operationen erheblich. Auch das aktive Schutzverfahren „Windmantel“ kam zum Einsatz. Mit dessen Hilfe können Panzer Aufgaben übernehmen, die bislang zu gefährlich waren.

Während der Übung wurden unterschiedliche Szenarien getestet. Am Ende kämpften die beiden Brigaden gegeneinander. Vertreter der israelischen Verteidigungsstreitkräfte gehen davon aus, dass die Übung das Niveau des militärischen Training auf eine höhere Stufe angehoben hat.

„Wir haben eine Schlachtfeldsimulation in der fortschrittlichsten Weise durchgeführt, die der Armee möglich ist“, sagte Schalev. Seine Brigade ist normalerweise für Problemgebiete zuständig, vor allem für den Gazastreifen. Doch bezüglich einer echten Kampfsituation bereiteten sich die Truppen vor allem für eine Konfrontation mit der Hisbollah-Miliz vor. „Ich möchte das, was sich in Gaza abspielt, nicht kleinreden, wir haben dort viele Herausforderungen, mit denen wir zurechtkommen müssen, aber der Libanon ist eine andere Geschichte.“ Wenn ein Kommandeur ordentlich für den Libanon trainiere, sei er auch für den Gazastreifen gewappnet.

Die Armee ist zuversichtlich, dass sie in einem weiteren Libanonkrieg weniger Fehler machen wird als im Sommer 2006. „Ich denke nicht, dass hier heute eine Person vom Rang eines Leutnants oder sogar darunter ist, die nicht wüsste, was sie im Libanon erwartet, wenn sie morgen dorthin geschickt würde“, meinte Regimentskommandeur Schalev.

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