Militärchef der Hisbollah in Beirut getötet

Israel geht entschieden gegen die Wiederbewaffnung der Hisbollah vor. Nach einem tödlichen Luftschlag in Beirut bleibt die Armee in Alarmbereitschaft.
Von Israelnetz
Die israelische Luftwaffe nimmt auch entfernte Terrorziele ins Visier, ob im Iran, im Jemen oder, wie nun geschehen, in Katar (Archivbild)

BEIRUT (inn) – Die israelische Armee hat den Militärchef der Hisbollah, Haitam Ali Tabatabai, am Sonntag durch einen gezielten Luftangriff in Beirut getötet. Tabatabai galt als Nummer zwei der Terrormiliz hinter Generalsekretär Naim Qassem. Die Hisbollah bestätigte seinen Tod und pries ihn als „großen Kommandeur des Dschihad“.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) nannte Tabatabai einen „Massenmörder“. Er habe zuletzt die Bemühungen der Hisbollah zur Wiederbewaffnung angeführt, erklärte er am Sonntag. Israel werde es nicht zulassen, dass die Miliz ihre Macht wieder aufbaut.

Netanjahu sagte weiter, die libanesische Regierung müsse gemäß ihrer Zusage für die Entwaffnung des Südlibanons sorgen. Nur so sei es möglich, ein besseres Leben für die Libanesen zu schaffen sowie gute und sichere Beziehungen zwischen dem Libanon und Israel aufzubauen.

Zentrale Figur der Terrormiliz

Die Tötung ist ein weiterer heftiger Schlag gegen die Hisbollah. Zudem hat die Armee erstmals seit Juli ein Ziel in Beirut angegriffen. Die USA erklärten, sie unterstützten den Schlag, Israel habe Washington aber nicht vorab informiert.

Die USA hatten auf Tabatabai eine Belohnung von bis zu 5 Millionen Dollar ausgesetzt. Im Oktober 2016 stuften sie ihn als „Speziell ausgewiesenen globalen Terroristen“ ein.

Der 1968 in Beirut geborene Tabatabai war in den 1980ern der Hisbollah beigetreten. Er befehligte Hisbollah-Kämpfer in Syrien und im Jemen. Außerdem wurde er Kommandeur der Radwan-Einheit. Deren Hauptmission ist es, Galiläa zu erobern. Sie kämpfte aber auch in Syrien für das Al-Assad-Regime.

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Armeeübung angeordnet

Indes erwarten Militärangehörige laut einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ eine Präventivoperation gegen die Hisbollah. Die zahlreichen Luftschläge oder Bodeneinsätze gegen Terrorziele im Südlibanon den vergangenen Monaten hätten die Miliz nicht davon abgehalten, ihre militärischen Fähigkeiten neu aufzubauen.

Am Montagmorgen ordnete Armeechef Ejal Samir zudem eine Militärübung an. Diese soll Aufschluss geben über die Bereitschaft der Armee auf „plötzliche Vorfälle an der Nordgrenze“ zu reagieren. Die Übung ist für mehrere Tage angesetzt. Außerdem versetzte der Armeechef die Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft.

Israel und die Hisbollah hatten am 27. November 2024 eigentlich eine Waffenruhe vereinbart. Die israelische Armee geht aber regelmäßig gegen Bemühungen der Wiederbewaffnung vor. Nach Angaben des US-Finanzministeriums vom 6. November hat die Iranische Revolutionsgarde der Hisbollah seit Jahresanfang rund 1 Milliarde US-Dollar zukommen lassen. (df)

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3 Antworten

  1. Israel geht entschieden gegen die Waffenruhe vor, in dem Sie fast täglich Luftangriff ausübt. Auch wenn Sie es damit begründen die Hisbollah „erneut präventiv“ an iwas zu hindern. Es ist ein Bruch der Waffenruhe. Erst Recht wenn diese Angriffe im Herzen von Libanon stattfinden. Die Hisbollah ist nicht einmal fähig zu reagieren.

    UN-Truppen beschreiben derzeit über tausende Verstöße gegenüber der Waffenruhe aus der israelischen Seite.

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  2. Daß sich in Sachen Hizbollah etwas tun müsste und würde, war mir vorher schon bekannt, vor einigen Wochen schrieb ich hier schon mal, daß sich etwas zusammenbraut an der Nordgrenze daß die Zahal noch nicht durch ist mit Hizbollah. Aber ich werde wie üblich offene Informationen von meinen Leuten abwarten,
    also nichts Geheimes, aber ich hab es halt schneller als die üblichen Kanäle.
    SHALOM

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