Merz: Meine Regierung wird an der Freundschaft zu Israel arbeiten

Bundeskanzler Merz verteidigt seine Kritik an der israelischen Kriegsführung. Er betont aber, dass diese nicht dazu führen darf, sich von Israel abzuwenden.
Von Martin Schlorke
Friedrich Merz

BERLIN (inn) – In den vergangenen Wochen hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mehrfach mit Kritik an Israels Regierung für Aufsehen gesorgt – in Israel und innerhalb seiner eigenen Partei. Am Mittwochabend erklärte Merz mit Blick auf Israels Kriegsführung im Gazastreifen, dass Kritik möglich, ja „sogar nötig sein“ muss. Aber „unser Land nimmt an der eigenen Seele Schaden, wenn diese Kritik zum Vorwand für Judenhass wird.“

Ebenso dürfe diese Kritik nicht zur Forderung führen, dass sich Deutschland von Israel abwenden soll. Zudem kritisierte der Kanzler, dass Israelkritik immer häufiger als Vorwand herhalte, um „das Gift des Antisemitismus“ zu verbreiten.

Merz sprach am Mittwochabend auf einer Festveranstaltung anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Zentralrats der Juden in Berlin. Vor mehr als 1.000 geladenen Gästen betonte der Kanzler, dass das deutsche Bekenntnis zu Israel „unverhandelbarer Bestandteil der normativen Fundamente“ Deutschlands sei. Für seine Regierung gelte, unermüdlich an der „einzigartigen und kostbaren Freundschaft“ zu Israel zu arbeiten.

Erinnerung an deutsche Hamas-Geiseln

Zentralratspräsident Josef Schuster betonte, dass Solidarität mit Israel nicht relativiert werden dürfe. Sie sei nicht nur eine außenpolitische Option, sondern „betonter Teil unserer Staatsräson“. Kritik an Israel dürfe nicht zur Abkehr vom jüdischen Staat führen. Das gelte für jede Bundesregierung – unabhängig, wie der Regierungschef heißt.

An Friedrich Merz gerichtet sagte er, er solle sich vom Weg der Freundschaft mit Israel nicht abbringen lassen, „weder von anderen europäischen Ländern noch von einzelnen Parlamentariern in unserem Bundestag“.

Zudem betonte Schuster, dass sich unter den Geiseln noch immer auch deutsche Staatsbürger befinden. Auch deswegen forderte er: „Der Druck muss auf die Hamas gerichtet werden.“

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Eine Antwort

  1. Schuster hat Recht. Die Hamas muss Druck bekommen und nicht Israel!!!! Warum kapieren die Leute das einfach nicht? Warum streicht man nicht die Gelder? Wir zahlen als Steuerzahler schon ewig und wenn das nicht aufhört,dann zahlen wir weiterhin sinnlos. Müssen wir nicht sparen? Dann wäre das doch mal ein guter Ansatz. Hamas muss doch irgendwie vernichtet werden können. Aber dazu braucht es mehr als nur nette Worte von Merz. Soll er doch endlich mal die Dinge beim Namen nennen und versuchen Israel zu helfen. Soll er der Hamas Sanktionen aufs Auge drücken. Und das geht bekanntlich am besten über Geld. Ich bin es so leid.

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