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Menschenrechtler: Auch Hisbollah warf Streubomben ab

NEW YORK (inn) – Auch die Hisbollah-Miliz hat im jüngsten Libanon-Krieg Streubomben gegen Israel eingesetzt. Dies geht aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hervor.

Erstmals prangerte die New Yorker Menschenrechtsorganisation am Donnerstag auch die radikal-islamische Miliz an, Streubomben auf Zivilisten im Norden Israels abgeworfen zu haben. Ihre Anzahl sei jedoch deutlich geringer als die der israelischen Streubomben.

Drei israelische Zivilisten seien demnach am 25. Juli verletzt worden, als mindestens zwei Streubomben auf das Dorf Maghar, etwa zehn Kilometer südlich von Zfat, abgeworfen wurden. Der Sprecher der israelischen Polizei, Micky Rosenfeld sagte, dadurch sei ein Mädchen getötet worden. Insgesamt seien während des Konflikts 113 Streubomben in Israel gelandet, so der Polizeivertreter.

Die Hisbollah habe die in China gefertigte „Type-81“, 122-Millimeter-Rakete benutzt, so der Bericht. Es sei weltweit das erste Mal gewesen, dass diese Rakete irgendwo eingesetzt worden sei. Wie die Miliz an diese Waffe gekommen ist, sei unklar.

Der Bericht der Menschenrechtler zitiert einen israelischen Araber, dessen achtjähriger Sohn Rami und dessen Bruder und Schwester in Maghar verwundet wurden. „Ramis Arme hatten unregelmäßige Narben von Schrapnell-Stücken sowie kleinere, runde Abdrücke.“ Die Dorfbewohner berichteten, dass die Rakete Teil einer ganzen Salve von zehn bis zwölf Raketen war, die bei Maghar niedergingen.

„Human Rights Watch“ und die Vereinten Nationen hatten im August Israel kritisiert, Streubomben auf mindestens 30 libanesische Ortschaften abgefeuert zu haben. Israel erklärte, dass keine der verwendeten Waffen gegen internationales Recht verstoßen habe. Seit dem Kriegsende am 14. August seien 20 Libanesen durch Blindgänger getötet worden, so die Menschenrechtsorganisation. 120 seien durch sie verletzt worden. Der Libanon-Krieg hatte am 12. Juli begonnen, nachdem die Hisbollah zwei israelische Soldaten auf israelischem Gebiet entführt hatte.

Streubomben enthalten viele kleine Bomben. Zwischen 200 bis 600 dieser zusammen gepackten Mini-Bomben können sich über eine Fläche von der Größe eines Fußballfeldes verteilen. Etwa 10 bis 15 Prozent dieser Mini-Bomben explodieren nicht sofort. Weil sie später bei kleinsten Erschütterungen explodieren können, stellen sie eine große Gefahr etwa für spielende Kinder dar. „Human Rights Watch“ berichtet, dass Israel etwa vier Millionen dieser Mini-Bomben abgefeuert hat. Eine Million davon sei noch nicht explodiert.

„Wir sind beunruhigt, dass wir entdecken mussten, dass nicht nur Israel Streubomben in dem Konflikt eingesetzt hat, sondern auch die Hisbollah“, sagte der Direktor der Abteilung für Waffen bei „Human Rights Watch“, Steve Goose.

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