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Menschenhandel in Israel besonders schlimm

WIEN / JERUSALEM (inn) – Israel gehört zu den Ländern mit den massivsten Problemen im Menschenhandel. Dies geht aus einer Studie des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (UNODC) hervor, die diese Woche veröffentlicht wurde.

Die geschmuggelten Menschen werden entweder Opfer sexueller Ausbeutung oder für Arbeit herangezogen, so das UNODC, das seinen Sitz in Wien hat.

„Praktisch jedes Land ist vom Verbrechen des Menschenhandels betroffen“, heißt es in dem Bericht mit dem Titel „Handel mit Menschen: Globale Muster“. Doch Israel gehört zu neun Ländern, in denen das Problem offenbar am schlimmsten ist.

„Dass diese Form des Sklaventums im 21. Jahrhundert noch existiert, erschüttert uns alle“, kommentiert UNODC-Direktor Antonio Maria Costa die Studie auf der Webseite des Büros. „Die Regierungen müssen sich der wahren Ausmaße des Problems bewusst werden, so dass sie ernsthaft dagegen vorgehen können.“

Die israelische Organisation für Frauenrechte „Ischa L’Ischa“ mit Sitz in Haifa, begrüßte die Studie laut einem Bericht der „Jerusalem Post“. Sie erhoffen sich, dass die israelische Regierung daraufhin mehr gegen dieses Verbrechen unternimmt. Die Rechtsberaterin der Organisation und Koordinatorin des Projektes „Kampf gegen Frauenhandel“, Tal Eisenberg, sagte gegenüber der „Jerusalem Post“: „Es ist hervorragend, dass die Vereinten Nationen entdeckt haben, dass es dieses Problem in Israel gibt. Ich hoffe, dass wir aus der Studie lernen können.“ Viele Länder wüssten gar nicht, dass dieses Problem bei ihnen bestehe.

Der Direktor der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ in Israel, Amnon Vidan, sagte, Israel müsse verhindern, dass Frauen über die Grenze zu Ägypten ins Land geschmuggelt werden.

Das UNODC nannte 127 Länder, aus denen Menschen geschmuggelt werden, 137 Ziel-Länder und 98 Länder, durch die sie gebracht werden. Am meisten betroffen sind demnach Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. Lediglich 20 Prozent der gehandelten Menschen würden zu anderer Arbeit herangezogen.

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