Meinung

Meine Israel-Vision

Auf seiner Adventsreise begegnet Steffen Ehl in Israel kaum Touristen. Doch aus seiner Sicht ist ein Besuch in vielfacher Hinsicht lohnenswert.
Von Israelnetz

„Schon wieder nach Israel?“, fragt mein Kollege Brian entgeistert, als ich ihm von meinen Urlaubsplänen erzähle. Er weiß, dass ich zum wiederholten Mal nach Israel reise. Wäre ich so oft auf Mallorca gewesen, hätte es ihn nicht erstaunt.

Über die Jahre sind in Israel und im Westjordanland viele Freundschaften entstanden zu sehr unterschiedlichen Menschen, die meine Frau und ich sehr schätzen: Juden, Christen, Muslime und Atheisten.

Foto: Steffen Ehl
Ein einsames Auto auf dem Parkplatz am Berg der Seligpreisungen

Durch den langen Krieg sind selbst in der Adventszeit keine Touristen im Land. Zwei Wochen bereisen wir Israel und das Westjordanland mit Auto, Bus, Bahn, Fahrrad und Scooter. Wir treffen nur einen einzigen deutschen Touristen. Sogar in der Geburtskirche in Bethlehem, wo man sonst Platzangst bekommen kann, sind wir komplett allein. Auf dem riesigen Parkplatz am Berg der Seligpreisungen steht unser Mietwagen verloren herum.

Wo kommen 30 Busse her?

Plötzlich in Jerusalem eine surreale Erscheinung: Etwa 30 Busse Stoßstange an Stoßstange auf dem Ölberg. Davor steht eine beeindruckende Menschenmenge. Ich gehe auf einen aus der Gruppe zu. Er erzählt, dass das israelische Außenministerium tausend US-amerikanische Pastoren eingeladen habe.

Ich denke an Brian, und mir kommt der Gedanke, wie großartig es wäre, wenn ich auch 30 Busse chartern könnte, um anderen „mein Israel“ vorzustellen. Besonders gern würde ich diejenigen einladen, die Israel nur aus den Medien kennen: Befürworter und Kritiker, Arbeitskollegen und Gemeindefreunde – und Politiker, die mehr durch Reden als durch Hören aufgefallen sind.

Ich würde ihnen die heiligen Stätten, die innovativen Start-ups und die schöne Natur zeigen. Aber vor allem würde ich ihnen meine unterschiedlichen und sehr liebenswerten Freunde vorstellen von Haifa bis Eilat und von Bethlehem bis Tajbeh. Das wird ein Fest!

„Und das löst den Nahost-Konflikt?“, könnte Brian fragen. Vermutlich nicht, aber es würde mehr Verständnis füreinander schaffenals Hotelurlaub auf Mallorca.

Von: Steffen Ehl

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3 Antworten

  1. Wer will denn nach Mallorca wenn man jetzt wieder nach Israel reisen kann?
    Danke Steffen Ehl für die Erweckung der Reiselust. Das wäre jetzt genau mein Ding gewesen, allein in der Geburtskirche, nicht mit 100 anderen zusammen. Mal schauen wie es nächstes Jahr passt. Es heißt doch: Nächstes Jahr in Jerusalem!

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  2. Den ganzen Bericht hatte ich in Israel aktuell gelesen. Wirklich sehr interessant. Wie er alles beschrieben hat. Die wenigen Touristen,wo sich sonst alles drängelt. Ein sehr guter Bericht.

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  3. Auch von mir Danke an Steffen Ehl für die Schilderungen und Werbung für Israel-Reisen !
    Es wird eine bessere Zeit kommen, viele werden nach Jerusalem kommen, um den Herrn Zebaoth zu sehen.

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