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Mehrheit der Palästinenser: Rückzug war Folge des Terrors

RAMALLAH (inn) – Mehr als die Hälfte der Palästinenser meinen, dass sich Israel infolge der Terroranschläge aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, deren Ergebnisse die A-Nadschah-Universität in Nablus am Montag veröffentlicht hat.

Dabei äußerten 58 Prozent der 1.360 Teilnehmer die Ansicht, der Rückzug sei eine Folge des bewaffneten Widerstandes gewesen. Dass es sich um einen einseitigen israelischen Entschluss handele, meinen 22 Prozent. Weitere 15 Prozent führen den Abzug auf politische Aktivitäten der palästinensischen Führung zurück.

Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass 53 Prozent der Palästinenser denken, die Palästinensische Autonomiebehörde müsse die Terrorgruppen nicht entwaffnen. 42,5 Prozent vertreten die gegenteilige Meinung. Dass sich die einzigen notwendigen Waffen im Gazastreifen in den Händen der Sicherheitskräfte befinden sollten, äußerten 54 Prozent der Befragten.

Gazastreifen: die meisten sind optimistisch

Bezüglich des Gazastreifen blicken die Palästinenser optimistisch in die Zukunft: 71,5 Prozent meinen, die wirtschaftliche Lage werde sich nach dem Rückzug verbessern. Allerdings befürchten 47 Prozent, die Region könne ein großes Gefängnis werden. Ihnen stehen 44 Prozent gegenüber, die davon ausgehen, dass der Gazastreifen zu einem freien und entwickelten Gebiet werden wird.

Von den Teilnehmern lehnen 62 Prozent jetzt bewaffnete Aktionen gegen Israel ab, die vom Gazastreifen ausgehen. Doch 59 Prozent unterstützen solche Einsätze, wenn die Israelis die Kontrolle über die Grenzübergänge nicht abgeben. In diesem Fall meinen 80 Prozent der Befragten, der israelische Abzug sei noch nicht beendet.

Dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ernsthaft gegen die Anarchie im Gazastreifen kämpfen will, glauben 48 Prozent der Teilnehmer. 44 Prozent teilen diese Ansicht nicht. Zudem denken 66 Prozent, die palästinensischen Sicherheitskräfte seien ein Teil dieser Anarchie.

Fatah weiter vor Hamas

Bei der Umfrage wurden die wichtigsten palästinensischen Gruppierungen in zwei Blöcke geteilt: einen mit der Fatah-Partei von PA-Chef Mahmud Abbas und den Untergruppen der PLO sowie einen unter der Führung der radikal-islamischen Hamas. In diesem Fall würden 44,4 Prozent der Befragten für den ersten Block stimmen, und etwa 33 Prozent für den zweiten. Die Fatah selbst würde 41 Prozent der Stimmen erhalten, die Hamas etwas mehr als 33 Prozent.

Die Teilnehmer wurden auch nach den wichtigsten Aufgaben gefragt, denen sich Abbas zu stellen habe. Dabei wurde die Vereinigung der Sicherheitsapparate am häufigsten genannt (60 Prozent). An zweiter Stelle liegt der Kampf gegen die Korruption (48). Weitere Aufgaben waren die Einführung gesetzlicher Regelungen in der PA (43) und die Freilassung der Häftlinge (32).

Für die Zukunft rechnen 49 Prozent der Palästinenser damit, dass es im Gazastreifen zu Auseinandersetzungen zwischen der PA und den Gruppierungen kommen wird. 44 Prozent sind nicht dieser Meinung. Dass die PA in der Region für Recht und Ordnung sorgen wird, glauben 58 Prozent der Befragten, während 35 Prozent dies nicht für möglich halten.

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