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Mehrere Angriffe auf Israelis am Wochenende

JERUSALEM (inn) – Sicherheitskräfte haben am Wochenende vier palästinensische Angreifer erschossen. Ein Israeli starb bei einem Anschlag in Be‘er Scheva. Die israelische Regierung stoppt nach Kritik den Bau einer Betonbarriere.
Die Polizei untersucht nach dem Terrorangriff vom Samstag in Südjerusalem den Tatort
In Be‘er Scheva erschoss ein Palästinenser den 19-jährigen Soldaten Omri Levy am Busbahnhof. Der Terrorist nahm sich die Waffe des toten Israelis und schoss um sich. Dabei verletzte er elf Umstehende. Auf seiner Flucht wurde er erschossen. Bei dem Terroristen handelt es sich um einen 21-jährigen Beduinen aus Hura in der Negev-Wüste, wie der Inlandsgeheimdienst Schabak am Montag mitteilte. Die Mutter des Täters stammt dem Bericht zufolge aus dem Gazastreifen und hat einen israelischen Bürger geheiratet. Sie habe in Israel im Rahmen einer „Familienzusammenführung“ einen legalen Status erhalten. Per „zeitweiliges“ Gesetz hatte das israelische Parlament solche Familienzusammenführungen von Palästinensern aus den Autonomiegebieten im Laufe der „Zweiten Intifada“ gestoppt. Damals stellte sich heraus, dass solche nach Israel eingebürgerte Palästinenser auffällig oft an Terroranschlägen beteiligt waren. In manchen Fällen hätten Palästinenser fiktiv geheiratet und dann Zusammenführung beantragt, um israelische Papiere und entsprechende Freizügigkeit zu erlangen. Bei dem Anschlag in Be‘er Scheva schoss ein Sicherheitsmann zudem einen Eritreer nieder, den er fälschlicherweise für einen Komplizen des Terroristen hielt. Mehrere Menschen schlugen auf den am Boden Liegenden ein. Sie nahmen ebenfalls an, es handele sich um einen Terroristen. Erst später stellte sich heraus, dass der 29-Jährige unbeteiligt war. Am Montagmorgen erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Polizei ermittelt gegen den Lynchmob. Auch tags zuvor war es in Jerusalem und Hebron zu Messerangriffen auf Israelis gekommen. Zwei Soldaten erlitten leichte Verletzungen. Sicherheitskräfte erschossen vier Angreifer im Alter von 16 bis 18 Jahren, darunter eine Frau.

Kritik an Betonbarriere

Unterdessen ließ die Regierung auf Antrag der Stadt Jerusalem Betonbarrieren zwischen arabischen und jüdischen Vierteln errichten. Am Montagmorgen stoppte der israelische Premier Benjamin Netanjahu jedoch den Weiterbau der Barriere zwischen dem arabischen Viertel Dschubal Mukaber und dem jüdischen Viertel Armon HaNatziv. Damit reagierte er auf Kritik sowohl von Regierungsmitgliedern als auch von der Opposition, durch die Barrieren würde Jerusalem geteilt. Die israelische Regierung billigte zudem ein Gesetz, das Personendurchsuchungen ohne Grund erlaubt. Das berichtet die Tagezeitung „Yediot Aharonot“. Der Gesetzesvorschlag ist schon mehr als fünf Jahre alt, dessen Annahme wurde aber immer hinausgezögert. Bislang muss ein Verdacht vorliegen, dass eine Person bewaffnet ist. Das Parlament muss die Neuregelung noch annehmen. Die Vereinigung für Bürgerrechte kritisierte unterdessen die Billigung des Gesetzes: Die Regierung mache sich die derzeitige Sicherheitslage zunutze; das Gesetz werde sich in der Praxis vor allem gegen Minderheiten wie Araber oder Dunkelhäutige richten. (df / uws)

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