NEW YORK (inn) – Die Sympathie für Israels Premierminister Ariel Scharon hat im vergangenen Jahr unter den Europäern deutlich zugenommen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Anti-Defamation-League (New York) hervor.
Befragt wurden je 500 Bürger in zwölf europäischen Staaten. Von ihnen charakterisierten 19 Prozent Scharon als „positiv“ – bei einer vergleichbaren Umfrage im April 2004 in zehn Staaten waren es nur 8 Prozent gewesen. Als „negativ“ empfinden den Premier jetzt noch 39 Prozent der Teilnehmer – vor einem Jahr waren es 59 Prozent.
Mehr Vertrauen auf Friedensabsichten
Der Aussage „Israel will ernsthaft ein Friedensabkommen mit den Palästinensern erreichen“ stimmten 56 Prozent der Befragten zu, im Vergleich zu 34 Prozent im Vorjahr. In Deutschland waren es 59 Prozent (2004: 29). Dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ernsthaft ein Friedensabkommen mit Israel anstrebt, meinen etwa 55 Prozent der Teilnehmer – vor einem Jahr waren es noch rund 34 Prozent. In Deutschland vertreten 60 Prozent diese Ansicht (2004: 27).
Mehr mit den Palästinensern als mit den Israelis sympathisieren 25 Prozent der befragten Europäer – 2004 waren es 24 Prozent. In Deutschland bejahten dies 22 Prozent. Mehr Sympathie zu den Israelis empfinden 13 Prozent der Teilnehmer, im Vergleich zu 15 Prozent im Vorjahr. Unter den Deutschen beträgt der Anteil 17 Prozent.
Die PA unter ihrem Vorsitzenden Mahmud Abbas bewerteten 31 Prozent der Teilnehmer positiv, 12 Prozent hingegen negativ.
Die Fehlerquote wurde mit +/-4,5 Prozent angegeben.
USA: mehr Sympathie für Israel
Bei einer vergleichbaren Erhebung der Anti-Defamation-League in den USA gaben 42 Prozent der Teilnehmer an, sich mit Israel zu identifizieren. 14 Prozent sympathisieren mit den Palästinensern. Scharon sehen hier 40 Prozent als positiv und 21 Prozent als negativ an.