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Mehr Leibwächter für Abgeordnete – Landebahn geschlossen

JERUSALEM (inn) – Nach dem Angriff auf Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin hat Israel die Schutzmaßnahmen für Knesset-Abgeordnete verstärkt. Am Ben-Gurion-Flughafen in Lod wurde am Mittwochmorgen aus Furcht vor Anschlägen der radikal-islamischen Hamas die größte Landebahn bis auf weiteres geschlossen.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, erhielten neben Knesset-Sprecher Reuven Rivlin und Oppositionsführer Schimon Peres sieben weitere Abgeordnete Personenschutz. Darunter sind auch Ex-Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser und der ehemalige Vorsitzende des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Danny Jatom sowie zwei arabische Knesset-Mitglieder.

Der Sicherheitsbeauftragte der Knesset, Jitzhak Schadar, rief die Parlamentarier dazu auf, ihn über alle geplanten Flugreisen zu informieren. Dadurch wolle er sicherstellen, dass Israelis nicht in ein feindliches Land geraten.

In einem Brief an die Abgeordneten erinnerte Schadar an einen israelischen Staatsbürger, der im vergangenen Jahr ein Flugzeug nach Äthiopien bestiegen hatte. Die Maschine musste allerdings wegen technischer Probleme im Sudan notlanden. Der Israeli wurde für zwölf Stunden von den anderen Passagieren isoliert und erhielt keine Nahrung. Auch sanitäre Anlagen oder ein Schlafplatz standen ihm nicht zur Verfügung. Nur weil der Pilot eingriff, erhielt er seinen Pass zurück und durfte wieder in das Flugzeug steigen, als der Schaden behoben war.

Der Inlandsgeheimdienst Schin Beit erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen für den Premierminister, den Verteidigungsminister, den Staatspräsidenten und andere wichtige Repräsentanten aus der Politik.

Am Ben-Gurion-Flughafen wurde die Landebahn 26 geschlossen. Dort kommen die meisten Flugzeuge an. Beim Anflug müssen sie allerdings auch palästinensische Dörfer überfliegen. Die Bahn soll vorerst nur für Starts genutzt werden. Für Landungen soll sie mindestens bis zum Ende des achttägigen Pessach-Festes gesperrt sein, das am 5. April beginnt.

Das Außenministerium ordnete am Mittwoch an, die israelischen Vertretungen in den islamischen Staaten Qatar und Mauretanien aus Sicherheitsgründen vorübergehend zu schließen. Die Familien sollen eine Woche früher als geplant zum Fest nach Israel fliegen. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers gibt es allerdings keine direkten Drohungen bezüglich Anschlägen.

Die US-Regierung forderte ihrer Bürger auf, den Gazastreifen zu verlassen. Zudem riet das Außenministerium von Reisen nach Israel und in die Palästinensischen Autonomiegebiete ab. Präsident George W. Bush sagte vor Journalisten: „Ich mache mir Sorgen wegen Terrorgruppen, die Amerika im Visier haben. Ob es eine Drohung der Hamas oder von Al-Qaida ist – wir nehmen sie sehr ernst.“

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