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Mehr häusliche Gewalt während Gaza-Krieg

JERUSALEM (inn) – Etwa 65 Beschwerden über häusliche Gewalt gehen täglich bei der Polizei in Israel ein. Das zeigt eine aktuelle Studie der Internationalen Zionistischen Frauen-Organisation (WIZO). Während des Gazakriegs wurden besonders viele Fälle von Gewalt registriert.
Oft sind Frauen Opfer von häuslicher Gewalt, zeigt die Studie.
Bis Oktober dieses Jahres seien insgesamt 18,912 Beschwerden eingegangen. 65 Prozent wurden von Frauen eingereicht. Bis Ende Dezember werde die Zahl der Klagen wahrscheinlich auf 23.000 ansteigen, zitiert die Online-Zeitung „Times of Israel“ aus der Studie. Damit gibt es dieses Jahr bereits mehr Fälle als im vergangenen Jahr im November. Damals wurden 17.444 Beschwerden registriert. Die Studie geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Wahrscheinlich lebten 200.000 Frauen und 600.000 Kinder in Israel, die unter häuslicher Gewalt litten, sich aber nicht an die Polizei wendeten. Zudem habe sich nur ein Prozent der Männer, die nachweislich gegen ihre Familien gewalttätig wurden, psychologisch behandeln lassen. Im vergangenen Jahr erhielten insgesamt 11.216 Menschen in Israel wegen häuslicher Gewalt eine soziale Betreuung oder wurden in speziellen Einrichtungen untergebracht. Zehn Frauen wurden von ihren Partnern in diesem Jahr umgebracht. Im vergangenen Jahr waren es 19. Während des Gazakriegs im Sommer dieses Jahres seien die Fälle häuslicher Gewalt dramatisch angestiegen, berichtet die „Times of Israel“. Gründe seien zum Beispiel mehr Stress und dass Paare oft in engen Schutzräumen eingepfercht gewesen seien. Im Juli dieses Jahres habe die Telefonhotline für familiäre Gewalt im südlichen Israel 60 Prozent mehr Anrufe erhalten als einen Monat zuvor. Die Studie wurde anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November veröffentlicht.

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