„Nicht eine türkische Lira“ werde er anrühren, erklärte Mehment Tunc am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der osttürkischen Stadt Malatya. Laut der türkischen Zeitung „Hürriyet Daily“ beabsichtigt er, das Geld an die beiden terroristischen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad weiterzugeben.
Tunc ist einer der Aktivisten, die Ende Mai 2010 auf dem türkischen Schiff Mavi Marmara in Richtung Gazastreifen unterwegs waren. Die israelische Marine enterte das blockadebrechende Schiff. Bei der Razzia starben neun Aktivisten, auf beiden Seiten gab es Verletzte. Vergangenen Monat drückte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu der Türkei sein Bedauern über den Vorfall aus (Israelnetz berichtete).
Die Erklärung des Aktivisten stieß bei der israelischen Regierung auf Unverständnis. „Dies zeigt allen, die dachten, die Leute auf dem Schiff seien Friedens- und Menschenrechtsaktivisten, dass es sich in der Tat um hartgesottene Islamisten handelt“, erklärte ein namentlich nicht genannter Vertreter der Regierung laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Am Dienstagabend dieser Woche hatte der stellvertretende türkische Regierungschef Bülent Arinc und Außenminister Ahmet Davutoglu die Familien der Opfer empfangen. Diese erklärten, sie hätten sich noch nicht entschieden, ob sie die in Aussicht gestellte Entschädigungszahlung Israels annehmen und damit die Klagen gegen israelische Soldaten fallen lassen werden. Arinc foderte, dass alle Familien die Entschädigung annehmen, andernfalls sei es unmöglich, eine Vereinbarung mit Israel zu erreichen.