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Massengebet an der Klagemauer

Bei einem öffentlichen Gebet in Jerusalem bitten rund 1.000 Menschen um göttlichen Beistand für China. Unterdessen hat Israel seine Quarantäne-Regelungen verschärft.
Das Coronavirus kann zu hohem Fieber, schweren Atembeschwerden und Lungenentzündungen führen

JERUSALEM (inn) – Hunderte Menschen haben am Sonntag an der Jerusalemer Klagemauer wegen des Coronavirus‘ für China gebetet. Zuvor hatte der Oberrabbiner der Stadt Safed, Schmuel Elijahu, zum Massengebet an der heiligsten Stätte des Judentums aufgerufen. Die Chinesen sollten wissen, dass das jüdische Volk an sie denkt und für sie betet, sagte der Rabbi.

Wie die Zeitung „Times of Israel“ berichtet, waren fast 1.000 Menschen dem Aufruf zum Gebet gefolgt, darunter auch mehrere chinesische Staatsbürger. Neben hebräischen Gebeten wurde ein Gebet auch auf Mandarin gesprochen.

Infizierte Israelis bleiben in japanischem Krankenhaus

Unter den Betenden war auch der Israeli Raphael Dahan, dessen Eltern sich an Bord der „Diamond Princess“ befinden. Das Kreuzfahrtschiff liegt seit fast zwei Wochen im Hafen der japanischen Stadt Yokohama in Quarantäne. Von den mehr als 3.700 Passagieren sind über 350 mit dem Virus infiziert, unter ihnen auch drei Israelis. Sie befinden sich zur Behandlung in einem Krankenhaus. Zwölf weitere israelische Touristen, die keine Symptome aufweisen, sind noch an Bord. Die Quarantäne-Zeit endet am Mittwoch.

Israel bereitet sich nun darauf vor, diese nicht infizierten Staatsbürger von Bord zu holen. Die USA haben bereits am Sonntag Hunderte bislang nicht infizierte US-Bürger mit Hilfe des japanischen Militärs abgeholt. Etwa 40 Amerikaner sind infiziert und bleiben in Krankenhäusern in Japan.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte bei der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag: „Diejenigen, die nicht infiziert sind, kommen nach Israel in Quarantäne. Diejenigen, die infiziert sind, bleiben in Absprache mit der japanischen Regierung dort. Wir haben einen Arzt geschickt, der ihnen hilft. Natürlich beten wir für das Wohlergehen aller.“

Quarantäne für Heimkehrer aus Thailand

Das israelische Gesundheitsministerium hat zudem am Sonntag die Quarantäne-Regelungen verschärft. Israelis, die aus Thailand, Hongkong, Singapur und Macau zurückkehren, müssen zwei Wochen lang isoliert werden. Von der Maßnahme ist auch der Oberrabbiner von Jerusalem, Schlomo Amar, betroffen, der derzeit Singapur besucht. Bislang galt die Quarantäne-Regelung nur für Rückkehrer aus China.

Die israelische Fluggesellschaft El Al hat derweil die Anzahl ihrer Flüge nach Bangkok um die Hälfte reduziert. Ziele in China fliegt El Al gar nicht mehr an. Ausländer, die sich kürzlich in China aufgehalten haben, dürfen aktuell nicht nach Israel einreisen.

Weltweit wurden laut Bundesgesundheitsministerium bislang 71.710 Menschen mit dem Coronavirus gemeldet, davon sind 1.775 Menschen verstorben. Die meisten leben oder lebten in China.

Von: dn

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