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Massendemonstration gegen Rückzug aus Gazastreifen

GUSCH KATIF (inn) – Zehntausende Menschen haben am Dienstag im Gazastreifen gegen die Räumung der jüdischen Ortschaften in dem Gebiet demonstriert. Weder die Polizei noch die Organisatoren der Veranstaltung hatten mit solch einer Menge an Besuchern gerechnet.

Im israelischen Rundfunk war von 60.000 Demonstranten die Rede. Der Jescha-Rat (Rat der jüdischen Gemeinden von Judäa, Samaria und dem Gazastreifen) sprach sogar von 150.000 Teilnehmern.

Polizeiangaben zufolge kamen die Demonstranten mit 250 Bussen und etwa 6.500 Privatfahrzeugen aus dem ganzen Land. Tausende Menschen blieben in Staus auf dem Weg zum Veranstaltungsort Gusch Katif stecken. Unter ihnen war auch Knesset-Mitglied Schaul Jahalom von der National-Religiösen Partei. „Ich war enttäuscht, ich konnte meine Rede auf der Veranstaltung nicht halten. Aber ich bin glücklich, dass der Grund dafür die Flut an Menschen ist – eine Menge, größer als irgendeiner jemals erwartet hat“, so Jahalom, der vier Stunden im Stau stand.

Die Eröffnungsrede hielt Likud-Minister Natan Scharansky. Es müsse alles getan werden, damit bei der Abstimmung des Likud-Blocks von Premierminister Ariel Scharon am kommenden Sonntag gegen den Plan gestimmt werde, so Scharansky.

Israels stellvertretender Premier, Ehud Olmert, sagte im Hinblick auf die Massendemonstration am Mittwoch: „Ich bin wirklich sehr glücklich, dass es diesen Widerstand gibt.“ Dadurch werde der restlichen Welt gezeigt, dass Scharons Rückzugsplan ein sehr schmerzlicher Schritt sei, der viel Leid mit sich bringe.

Nach einer zweitägigen Unterbrechung wegen des Gedenktages für die gefallenen israelischen Soldaten und des Unabhängigkeitstages haben Befürworter und Gegner des Trennungsplanes am Mittwoch ihre Kampagnen wieder aufgenommen.

Gegner des Plans aus dem ganzen Land wollen Mitglieder des Likud-Blocks aufsuchen, um sie dazu zu bringen, gegen Scharons Plan zu stimmen. Vor den Gedenktagen hatten Freiwillige bereits 75.000 Haushalte besucht. Sie hoffen, dass sie bis Ende der Woche 25.000 weitere Haushalte erreichen.

Scharon selbst hat zahlreiche Telefongespräche mit Mitgliedern des Zentralkomitees geplant – in der Hoffnung, dass ein persönlicher Anruf des Premiers die Wähler von seinem Plan überzeugen werde.

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