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Maschal: Ruhe ist Taktik der Hamas

DAMASKUS (inn) – Die derzeitige Ruhe ist ein Teil der Taktik der radikal-islamischen Hamas. Das teilte der Führer der Terrorgruppe, Chaled Maschal (Damaskus), bei einem Kongress mit, den die ägyptische Zeitung „Al-Ahram“ organisiert hatte – dabei ging es um die palästinensische Frage.

„Die Ruhe ist für die Hamas eine Taktik innerhalb ihres Widerstandsprogramms“, sagte Maschal. Für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) bedeute sie hingegen einen Schritt zum Ausstieg aus ihrem Widerstandsprogramm.

Der Hamas-Führer fügte hinzu: „Im Zusammenhang mit dem Charakter des Kampfes begreifen und wissen wir, dass die internationale Gemeinschaft eine Verletzung von Zivilisten nicht akzeptiert… Doch das Bestehen der Besatzung verpflichtet zu Widerstand… Die Hamas ist nicht an der Macht, und sie handelt nach der Gemütsstimmung der Öffentlichkeit. Würde die Öffentlichkeit den Widerstand ablehnen, könnte die Hamas keinen Widerstand praktizieren. Wir achten die öffentliche Meinung, denn wenn es nicht so wäre, warum hätten wir dann einer solchen Ruhe zugestimmt?“

Allerdings sei Widerstand das Projekt der Hamas: „Es hat (in der Geschichte) keine Besatzung gegeben, die ohne Widerstand zu Ende ging.“ Jegliche Verhandlungen ohne Widerstand seien nutzlos. „Die Hamas wird erst zu einer politischen Körperschaft werden, wenn ein unabhängiger Staat errichtet wird. Solange es die Besatzung gibt, wird sie Widerstand mit politischer Aktivität verflechten.“

Je näher das Ende des Sommers und das Ende des Jahres 2005 kämen, umso mehr werde folgende Atmosphäre entstehen: Der politische Prozess werde erneut auf Eis gelegt. „Man darf die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass (Israels Premierminister Ariel) Scharon Abu Masen (den PA-Vorsitzenden Mahmud Abbas) beschuldigen wird, das Hindernis auf dem Weg zum Frieden zu sein“, sagte Maschal. Genauso sei es ja bereits bei dessen Vorgänger Jasser Arafat gewesen.

Als er das Abu Masen erzählte, habe dieser gelacht und gesagt: „Das ist ein zu erwartendes Szenario, das mich nicht überraschend würde“, so der Hamas-Führer. „Ich habe geantwortet: ‚Pass auf, dass sie dich nicht vergiften, wie sie Arafat vergiftet haben‘.“

Maschal betonte zudem: „Ich kann mich nicht mit den Grenzen von 1967 zufrieden geben, wenn dies eine Dauerlösung werden soll… Einst wird ein Palästinenser kommen und sagen: ‚Wer hat dir das Recht gegeben, auf die Rechte der Palästinenser zu verzichten?'“

Der Kongress fand bereits vor drei Wochen statt. Maschals Aussagen wurden jetzt vom Nahost-Informationsdienst MEMRI dokumentiert.

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